Rätsel um Mordopfer mit liegender Acht

Neunkirchen · An Fantasie und Ideen mangelt es ihm nicht: Thomas Lang hat sein Krimi-Debüt „Unendlich“ vorgelegt. Der in Münchwies geborene Autor las zusammen mit zwei Frauen Auszüge aus demBuch in Neunkirchen.

Es ist 444 Gramm schwer, 380 Seiten stark und nicht das erste Buch von Thomas Lang. "Unendlich" heißt sein Krimi-Debüt, das der in Münchwies geborene Autor im Dachgeschoss des VHS-Gebäudes der Öffentlichkeit vorstellte. Mitgebracht hatte er sich dafür gleich zweifache Unterstützung: So teilten sich Katja König und Nina Müller alle weiblichen Rollen. Was der Lesung einen lebendigen, fast hörspielartigen Anstrich verlieh und bei den Zuhörern sehr gut ankam.

Die erste Szene, die das Trio vorlas, spielt 1979 in einem Londoner Gefängniskeller. Dort versucht eine Gefangene, ihren Folterknechten zu entkommen. Anschließend geht es zurück in die Gegenwart, wo Lang mit dem charismatischen Detective Cliff Morisson seine Hauptfigur einführt. Der plant seinen freien Tag wie folgt zu gestalten: Scheiden lassen, einkaufen gehen, Haare färben. Leider funkt Morisson ein Anruf dazwischen. Wie die Gerichtsmedizinerin am Telefon aufgeregt verrät, hat sie bei der Obduktion eines Mordopfer die liegende Acht entdeckt - das Zeichen für Unendlich, mit dem ein Serienkiller vor 15 Jahren seine sieben Opfer stigmatisierte. Das Unheil nimmt seinen Lauf.

"Ich wollte mal ein spannendes Buch schreiben", verrät Lang im anschließenden Gespräch. Eines, das man gar nicht mehr weglegen kann, weil es einen so in seinen Bann zieht. Erste Rückmeldungen hätten gezeigt, dass ihm das gelungen zu sein scheint. Seine vier zuvor veröffentlichten, kleinformatigen Bücher waren mehr "von meinem Humor geprägt", so Lang. "Homer und Fee - Eine verschrobene Liebesgeschichte" erschien 2011. Es folgten mit der "Zeit der Donnerschläge" eine "Dramödie in drei Akten", "Wer ist Nina? Ein Hauch Mystery" und "Reise nach Poppel". Letzteres Büchlein vereint 15 Kurzgeschichten für bestimmte Menschen, die Thomas Lang jeweils drei, oft skurrile Wunschwörter vorgaben, die er in die Story einbaute. Bei Katja Müller waren das beispielsweise Poppel (ein Ortsteil der Gemeinde Lanitz-Hassel-Tal im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt mit 94 Einwohnern), Eichhörnchen und Fleischkäse.

An Fantasie mangelt es Lang, der im bürgerlichen Leben die Buchhaltung des Knappschaftsklinikums Püttlingen leitet, definitiv nicht. Ebenso wenig an Ideen. Was er in Kürze einem ganz besonderen Publikum beweisen will. Plant der eingefleischte Perry Rhodan-Fan doch, sich mit einem Science-Fiction-Text für die Fan-Edition dieser Kultserie zu bewerben. Außerdem arbeitet er am zweiten Fall von Cliff Morisson.

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