Positive Sicht auf Neunkirchens Wandel

Neunkirchen · Den Energieschleudern unter den städtischen Gebäuden soll's an den Kragen gehen. Zum vorbereitenden Konzept steuert Saarbrücken 30 000 Euro bei. Die brachte Ministerin Anke Rehlinger am Freitag vorbei.

"In Neunkirchen wird an vielen Ecken und Enden gearbeitet. Die Stadt ist ein Positivbeispiel für die Bewältigung des Strukturwandels!" Eine taufrische Feststellung von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ), Chefin des wichtigsten Ressorts im Saarbrücker Kabinett. Die ehemalige Hüttenstadt bespiele im Zuge des Wandels auch völlig neue Felder, etwa im Bereich Kultur. "Neunkirchen wird in der Außendarstellung sehr positiv wahrgenommen", bescheinigte die Vize-Regierungschefin aus Sicht der Landesregierung.

Beim Besuch Rehlingers am Freitag im Neunkircher Rathaus zählte Oberbürgermeister Jürgen Fried (SPD ) die Pluspunkte der wirtschaftlichen Entwicklung auf. Neunkirchen sei der stärkste Wirtschaftsstandort in der Region mit derzeit rund 21 500 Arbeitsplätzen. Im vergangenen Jahr seien beispielsweise im Landkreis Neunkirchen mehr neue Stellen entstanden als in allen fünf anderen saarländischen Landkreisen zusammen - woran die Kreisstadt etwa 80 Prozent Anteil habe. Das Rathaus sei zudem ein wichtiger Investor, in diesem Jahr flössen zusammen mit den städtischen Gesellschaften Aufträge über rund 38 Millionen Euro zum größten Teil in die Region. In Neunkirchen ansässige Unternehmen mit Weltruf wie Treofan, Bosch und ZF expandierten. In diesem Zusammenhang bedauerte der Verwaltungschef, dass die Gewerbegebiete in der Stadt nahezu erschöpft sind. "Wir schauen schon ein bisschen neidisch auf Zunderbaum (große Ansiedlungsfläche auf Kirkeler/Homburger Bann, wo derzeit 41 Hektar erschlossen werden, d. Red.)", meinte Fried.

Wirtschaftsministerin Rehlinger, deren Ressort auch die Energiepolitik beinhaltet, hatte "Zählbares" nach Neunkirchen mitgebracht. In Form eines 30 000-Euro-Zuschussbescheides. Der Betrag fließt in ein 127 000 Euro teures Konzept, mit dem die Stadt ihre eigenen Liegenschaften energetisch auf Vordermann bringen will (die SZ hat berichtet). Die Hälfte der Konzeptkosten übernimmt der Bund, die Stadt selbst muss noch etwa 25 500 Euro beisteuern.

Mit dem "Klimaschutz-Teilkonzept Kommunale Liegenschaften", so das offizielle Wortungetüm, wird zunächst der Energieverbrauch aller städtischen Gebäude erfasst. Darauf basierend wird eine Prioritätenliste erstellt, die die sinnvollsten und effektivsten Investitionen im Sinne des Klimaschutzes festhält. Schließlich wird für acht besonders sanierungsbedürftige Gebäude - immer vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit - die konkrete energetische Sanierung in Angriff genommen. "Auf diesen Zug sind wir relativ spät ausgesprungen", räumte OB Fried ein.

Nicht nur als "Geldbotin" war Anke Rehlinger am Freitag nach Neunkirchen gekommen. Zu ihrem Programm im Rahmen ihrer Sommertour gehörte anschließend ein Besuch in der größten Einkaufs-Mall des Landes. Im Saarpark-Center ließ sie sich vom Management die aktuelle Entwicklung im Center erläutern. Und dann ging's nach Reden, wo mit ministerieller Unterstützung der Auftrieb zur Sommeralm anstand.

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