Platanenallee in der Bliesstraße unter Beobachtung

Neunkirchen · Im Zuge der Verkehrssicherungspflicht wurden an zahlreichen Bäumen in der Bliesstraße/Süduferstraße in Neunkirchen tote Äste entfernt. Mittelfristig seien auch Fällungen nicht auszuschließen, heißt es seitens des LfS.

 Der Winter hat es ans Licht gebracht: Pilzbefall an Platanenästen in Blies- und Süduferstraße. Fotos: LfS

Der Winter hat es ans Licht gebracht: Pilzbefall an Platanenästen in Blies- und Süduferstraße. Fotos: LfS

In der Weihnachtswoche hat der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) Baumkontrollen entlang der L 115 - Bliesstraße und Süduferstraße in Neunkirchen durchgeführt. Anlass waren Astbrüche, die auf einen Pilzbefall der Platanenallee hindeuteten, teilt der LfS mit. Die Kontrollen wurden inzwischen in Abstimmung mit der Stadt Neunkirchen und dem Landesamt für Umweltschutz und Arbeitssicherheit durch einen Sachverständigen abgeschlossen. Sie bezogen sich auf 115 Platanen, die auf einer Länge von 1600 Metern teilweise beidseitig entlang der Landstraße stehen. Im Rahmen einer zunächst durchgeführten Standard-Baumkontrolle bestätigte sich der Verdacht des Pilzbefalls. Viele Bäume seien von der "Massariakrankheit" befallen, einem Schlauchpilz, der vor allem nach heißen und trockenen Sommern ein rasches Absterben von Platanenästen und verstärkte Totholzbildung verursacht. Die befallenen Äste zeigen sich im Sommer noch belaubt, wodurch Routinesichtkontrollen der Baumkontrolleure von unten erheblich erschwert werden. Der Pilz greift Äste auch zunächst von oben an und verursacht eine schnell arbeitende Holzfäule, die vitale Äste binnen weniger Monate absterben lassen kann. Die damit einhergehende Sprödbruchgefahr habe den LfS im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht, insbesondere unter Berücksichtigung von Schnee- und Eislast im Winter, zu massiven Gehölzpflegemaßnahmen gezwungen.

Zwei Bäume gefällt

Als Sofortmaßnahmen wurden zum Jahresende zwei gefahrenträchtige Bäume gefällt, einer wegen umfangreichen Massaria-Pilz-Befalls, ein weiterer wegen einer durch einen anderen Pilz verursachten Aushöhlung des Stammes in Bodennähe.

An zahlreichen anderen Platanen wurden mit Hilfe von Hubsteigern Totholzäste entfernt, die zum Teil lose in den Baumkronen hingen. Aufgrund des relativ hohen Alters der Platanen von etwa 80 bis 110 Jahren, suboptimaler Baumstandorte mit erheblich zu kleinen Baumscheiben sowie durch Straße und Gehwege bedingte Versiegelung der angrenzenden Flächen seien baumpflegerische Maßnahmen im direkten Umfeld nur schwer umsetzbar. So könnten eine Bodenauflockerung, der Einbau von Wurzelbrücken und eine zusätzlich Bewässerung während extremer Trockenphasen nur geringfügige Verbesserungen für die Bäume bewirken.

Weitere Maßnahmen

Mit den im Dezember durchgeführten Sofortmaßnahmen sei die Maßnahme nicht beendet. Infolge der festgestellten Defekte sei nicht auszuschließen, dass mittelfristig weitere Platanen gefällt werden müssten.

Bereits jetzt sei absehbar, dass an verschiedenen Bäumen massive Eingriffe in die Baumwipfel und die Entfernung von bis zu sieben Metern langen Ästen notwendig würden. Die Allee werde zur Vermeidung von Verkehrsgefahren zudem im laufenden Jahr intensiv beobachtet und kontrolliert.

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