Plättchesdohle ist eine Baustelle

Neunkirchen · Der erste Bauabschnitt im Plättchesdohle hat begonnen. Momentan wird ein Rohrsystem gebaut, durch das der Sinnerbach während der unterirdischen Sanierung fließt. Ab Montag ist der Tunnel Einbahnstraße.

 Ein Arbeiter schweißt im Plättchesdohle Rohre aneinander. Bald fließt dort das Bachwasser provisorisch durch. Fotos: Willi Hiegel

Ein Arbeiter schweißt im Plättchesdohle Rohre aneinander. Bald fließt dort das Bachwasser provisorisch durch. Fotos: Willi Hiegel

Am Neunkircher Plättchesdohle wird es ernst: Der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) hat die Baustelle in den vergangenen Tagen eingerichtet. Derzeit schweißen Arbeiter auf der bereits für den Verkehr stadtauswärts gesperrten rechten Fahrbahn dicke Rohre zusammen. Etwa zehn Meter lange Stücke mit einem Durchmesser von 1,2 Metern werden nach und nach in den Tunnel gefahren und zusammengesetzt. Zwei Rohre werden auf diese Weise gebaut. Durch diese Pipelines wird der Sinnerbach während der Bauarbeiten hindurchgepumpt. Ab kommenden Montag, 22. August, macht sich die Baustelle im Straßenverkehr bemerkbar. Für die Dauer von voraussichtlich vier Wochen, erläutert LfS-Pressesprecher Klaus Kosok, wird eine Einbahnstraßenregelung durch den Plättchesdohle eingerichtet: "Der Verkehr aus Richtung Neunkirchen in Richtung Ottweiler wird wie gewohnt unter dem Bahnbauwerk hindurchgeführt."

Umleitungsstrecke

Die Gegenrichtung allerdings ist in diesen Wochen dicht. Der Verkehr Richtung Stadt wird am Kreisel Sinnerthal auf der B 41 - Redener Straße (L 125) - Bildstocker Straße und der Königsbahnstraße zur Peter-Neuber-Allee umgeleitet. An der Einmündung der Bildstocker Straße in die Königsbahnstraße hat der Verkehr auf der Umleitungsstrecke Vorfahrt.

Der LfS saniert im Plättchesdohle den unterirdischen Lauf des Baches und wird im Anschluss auch die Fahrbahndecke komplett erneuern. Ein Sechs-Millionen-Euro-Projekt. Momentan drehen sich die Arbeiten um den provisorischen überirdischen Durchlauf für den Bach. Wenn die beiden Rohre zusammengeschweißt sind, erklärt Edgar Bade, der für den LfS die Bauüberwachung macht, wird der Sinnerbach kurz vor dem Plättchesdohle gestaut. Das Wasser, etwa 1500 Liter pro Sekunde, wird um einige Meter hochgepumpt und unter der Straße zwischen Kreisel und Tunnel in die Pipelines und auf der Stadtseite des Tunnels wieder in seinen Lauf geführt. Wenn die künstliche Wasser-Umleitung erledigt ist, können die Autofahrer wieder in beide Richtungen durch die Bahnunterführung fahren.

Dann geht die Sanierung unter der Erde los. Kosok: "Das künstliche Sinnerbachbett liegt in Längsrichtung unter der Fahrbahn. Sobald die provisorische Wasserhaltung eingerichtet ist, wird der Schlamm aus dem künstlichen Bachbett unterhalb der Fahrbahn abgepumpt und entsorgt. Im Anschluss erfolgt die Betoninstandsetzung am unterirdischen Bachbett." Der Trog unter der Straße ist vier Meter hoch und 5,5 Meter breit. Während der Arbeiten unter der Erde kann der Verkehr wie gewohnt und ohne Einschränkung in beiden Richtungen fließen. Danach allerdings wartet auf die Autofahrer eine Vollsperrung des Nadelöhrs. Nach Abschluss der Betoninstandsetzung wird der Plättchesdohle ab dem Frühjahr 2017 für beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Dann wird die Stahlbetondecke des Sinnerbachdurchlasses stückweise abgebrochen und neu hergestellt. Der Abbruch, erklären die Fachleute, kann aus statischen Gründen nur abschnittsweise erfolgen. Daher werden diese Arbeiten voraussichtlich bis Oktober 2017 andauern.

 LfS-Projektleiter Edgar Bade (links) und Pressesprecher Klaus Kosok am Sinnerbach. Dort wird das Wasser bald gestaut.

LfS-Projektleiter Edgar Bade (links) und Pressesprecher Klaus Kosok am Sinnerbach. Dort wird das Wasser bald gestaut.

Mit der Zeitachse der Sanierung muss man allerdings insgesamt vorsichtig sein. Kosok: "Das hängt stark davon ab, wie sich der Zustand des Bachbetts darstellt, wenn der ganze Schlamm abgepumpt ist." Die Baumaßnahme soll, wenn alles gut geht, im November 2017 abgeschlossen werden.

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