Pippi ist einfach unwiderstehlich

Wiebelskirchen. Munteres Treiben herrschte im Wiebelskircher Kulturhaus, als die kleinen Besucher aus den Grundschulen der Umgebung ihre Plätze einnahmen. Doch kaum ging der Vorhang für "Pippi Langstrumpf" auf, wurde es mucksmäuschenstill, und man bestaunte das Bühnenbild: eine "Villa Kunterbunt" in Rot, Gelb, Grün und Blau, eine Klappleiter und ein Pferd im Vorgarten

 Pippi (Nadja Venitz) besiegt den starken Alfonse (Jörg Panter) im Ring. Foto: Willi Hiegel

Pippi (Nadja Venitz) besiegt den starken Alfonse (Jörg Panter) im Ring. Foto: Willi Hiegel

Wiebelskirchen. Munteres Treiben herrschte im Wiebelskircher Kulturhaus, als die kleinen Besucher aus den Grundschulen der Umgebung ihre Plätze einnahmen. Doch kaum ging der Vorhang für "Pippi Langstrumpf" auf, wurde es mucksmäuschenstill, und man bestaunte das Bühnenbild: eine "Villa Kunterbunt" in Rot, Gelb, Grün und Blau, eine Klappleiter und ein Pferd im Vorgarten. Zwischendrin hüpft Nadja Venitz als Pippi Langstrumpf, Hauptfigur des gleichnamigen Kinderromans, und dekoriert ihr frisch bezogenes Anwesen. Dabei mimt die junge Erwachsene in ihrer ersten großen Rolle überzeugend das freche Mädchen. Quirlig von Anfang bis Ende lehnt sie ihr Spiel deutlich an das von Inger Nielsson in den Pippi-Verfilmungen der 60er Jahre an. Pippis Freunde Tommy (Christan Steinborn) und Annika (Julia Matheis) werden ebenfalls von jungen Erwachsenen gespielt. Jene sind überaus erstaunt, dass Pippi ganz alleine die Villa Kunterbunt bewohnt: "Du musst doch irgendjemanden haben, der auf dich aufpasst!", wundert sich Annika. "Na, das mache ich schon selbst", meint Pippi und beweist es auch. Immer wieder führt sie die Erwachsenen an der Nase herum, flunkert Polizisten (Sascha Ferdinand und Michael Klein) an und flüchtet vor Fräulein Prysselius (Susanne Günnewig), die sie in ihr Kinderheim stecken will.Für Begeisterungsstürme bei den Grundschülern sorgte die Jahrmarktszene: bunt und glitzernd wurde es, als allerlei kuriose Gestalten erschienen. Der starke "Alfonse" schritt durch die Reihen der Zuschauer und prahlte mit seinen Muskeln, während sein Manager auf der Bühne einen großen Geldgewinn für denjenigen versprach, der Alfonse im Ringen besiegen würde. Zögerlich erhoben sich die Finger im Publikum, doch natürlich war es Pippi, die den Kampf mit Alfonse aufnahm. Auch gegen Ganoven, die hinter ihren Goldstücken her sind, muss Pippi sich immer wieder zur Wehr setzen. Verzweifelt versuchte das Publikum die schlafende Pippi aufzuwecken, als "Blom" (Yannik Seewald) und Donner-Karlsson (Robertus Koppies) in die Villa Kunterbunt einbrachen. Wie 200 Alarmanlagen kreischten die Grundschüler und waren umso überraschter, als Pippi die Ganoven gelassen begrüßte, Blom ein Akkordeon in die Hand drückte und Donner-Karlsson zum Tanz aufforderte. Nachdem Pippi auch noch die Schule unsicher gemacht hat, bekommt sie endlich Besuch von ihrem Papa, Kapitän einer Seeräuberbande. Der will sie mitnehmen, doch ob Pippi es fertig bringt, Tommy und Annika traurig zurückzulassen?

In allen Szenen sorgen von der Schaubühne selbst verfasste Lieder für Auflockerung. Bei der Premiere gab es großen Applaus. "Das Stück war so lustig", freuten sich Alina (6) und Katharina (7). Auch die Regisseurin Anja Burg-Panter und Assistentin Iris Bettinger zeigten sich zufrieden. Besonders stolz waren sie, dass die gut 20 Kinder der Jugendgruppe der Schaubühne als Seeräuber und Schüler diszipliniert durchgehalten haben.

Auf einen Blick

Darsteller: Nadja Venitz (Pippi Langstrumpf), Christian Steinborn (Tommy), Julia Matheis/Lorena Bucceri (Annika), Susanne Günnewig (Frau Prysselius), Sascha Ferdinand (Polizist Kling), Michael Klein (Polizist Klang), Yannik Seewald (Dieb Blom), Robertus Koppies (Dieb Donner-Karlsson und Kapitän Langstrumpf), Kerstin Schwarz (Lehrerin), Angela Heintz (Direktor des Jahrmarktes), Jörg Panter (Alfonse), Ulla Karst (Manager von Alfonse), sowie weitere 20 Kinder und Erwachsene in kleinen Rollen.

Weitere Aufführungen: Freitag, 30. November, 10 und 15 Uhr; Samstag, 1. Dezember, 15 Uhr; Sonntag, 2. Dezember, 15 Uhr. Die Aufführungen finden im Kulturhaus Wiebelskirchen statt. Karten gibt es für drei Euro bei Tabak Ettelbrück in Neunkirchen oder eventuell an der Abendkasse. ani

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