Das durch Diesel kontaminierte Erdreich auf dem Parkplatz Kohlhof muss ausgetauscht werden. Verunreinigte Fahrbahn-Abschnitte auf der Autobahn 8 werden zudem einem besonderen Reinigungsverfahren unterzogen. Das sind die weiterreichenden Folgen einer Leckage am Donnerstagmorgen: Aus einem havarierten Sattelschlepper waren rund 600 Liter Dieselkraftstoff ausgelaufen. Die Neunkircher Feuerwehr rückte zu einem mehrstündigen Großeinsatz zum Schutz der Umwelt rund um die Bundesautobahn A 8 im Bereich Neunkirchen-Kohlhof aus (wir berichteten).

Ein Reifenplatzer an einem Lastwagen hatte das Unglück ausgelöst, so die Feuerwehr am Freitag in einer Pressemitteilung. Teile des zerborstenen Reifens blieben auf der Fahrbahn liegen. Einem nachfolgenden Sattelzug gelang das Ausweichen nicht mehr, er überfuhr die Trümmer. Der mit etwa 1200 Liter Diesel fast komplett gefüllte Tank wurde beschädigt. Der Kraftfahrer steuerte den nahen Parkplatz Kohlhof an. Der Rastplatz wurde nach und nach mit Diesel getränkt. Durch Fahrzeuge, die vom Parkplatz wieder auf die Autobahn fuhren, reichte die Kraftstoffspur auch bis auf den Beschleunigungsstreifen. Der Diesel sickerte zudem beständig in das Erdreich und auch in die Gullys der Autobahnentwässerung.

Die Feuerwehr forderte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) sowie den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) an. Der Parkplatz Kohlhof wurde für den Verkehr gesperrt. Experten setzten Ölbindemittel ein. Zudem ergriffen sie Maßnahmen, um das Versickern des Kraftstoffes über die Autobahn-Drainage in einem Wasserschutzgebiet zu verhindern.

Um die kontaminierten Rohre der Autobahn zu spülen, wurde ein Kanalreinigungsfahrzeug einer Privatfirma bestellt. Für dessen Einsatz wurde auch die Autobahnauffahrt Neunkirchen-Wellesweiler in Richtung Luxemburg gesperrt.

Die Feuerwehr Neunkirchen beendete ihren Einsatz nach fast acht Stunden. In der Spitze waren rund 40 Kräfte mit neun Feuerwehrfahrzeugen aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wellesweiler im Einsatz.