Ovationen für den Altmeister in der Bütt

Neunkirchen · Die Karnevalsgesellschaft Rote Funken zündet in ihrer Jubiläumssitzung in der ausverkauften Gebläsehalle ein närrisches Feuerwerk.

 Der Meister des geschliffenen Wortes, Karl-Josef Meiser, bei seiner fulminanten Büttenrede. Foto: Andreas Detemple

Der Meister des geschliffenen Wortes, Karl-Josef Meiser, bei seiner fulminanten Büttenrede. Foto: Andreas Detemple

Foto: Andreas Detemple

Ein Festival der guten Laune präsentierte die Karnevalsgesellschaft Rote Funken am Samstagabend in ihrer Jubiläumskappensitzung Ro(u)te 66, 6 x 11 Jahre KG Rote Funken in der ausverkauften Neunkircher Gebläsehalle. Fantastische Tanzdarbietungen, pointierte Büttenreden, tolle Gesangseinlagen und jede Menge großartige Show-Acts sorgten für allerbeste Stimmung. Bezaubernd schon die Eröffnung mit dem Schautanz ,,Cupcakes" der Mini-Schautanzgruppe. Mit den Klängen des Fanfarenzugs der Funken füllten dann beim närrischen Einmarsch über 100 Aktive die Bühne und unterstrichen, dass man bei dieser Prunksitzung einiges zu erwarten hatte.

Das närrische Jubiläum der Funken dokumentierte man einerseits an historischen Filmzeugnissen, andererseits mit Erinnerungen an Funkengrößen vergangener Zeiten, wie beim tollen Remake der Roten Chaoten unter Frontmann Josch Sieren, die unter anderem die Bliesbrieder und die Thekensteher wieder aufleben ließen. Aufgelebt ist auch ein unvergessenes Büttenass der Roten Funken. Zum närrischen Jubiläum betrat Karl Josef Meiser noch einmal die Bühne. Der ehemalige Sitzungspräsident, der seine karnevalistische Büttenlaufbahn 1958/59 begann, erwies sich als wahrer Meister des geschliffenen Wortes, obwohl er mit eigenen Worten von seinem Naturell her mit Faasenacht ja gar nix zu tun hat. Stehende Ovationen für seine grandiose tiefsinnige Rede, bei der er sich mit dem größten Rätsel der Menschheit beschäftigte - dem Neinkerjer Stadtrat.

Punkten konnten auch die weiteren Büttenasse der Funken. Lara-Marie May wusste, warum Frauen immer weiß heiraten - weil die meischde Küchengeräte weiß sinn -, Klaus Peter Eiden unterstrich mit viel Humor als Wellnesser Axel Schweiß wie anstrengend doch ein Wellnesstag sein kann, Alexander Müller Benz, der Lulatsch Lang, kam gar als Engel auf die Erde zurück, damit "Seins" (Melanie Benz) beim Jubiläum nicht so alleine ist, und Ralf Ramm brachte als Bruchpilot gar den NKA zum Karneval nach Rio, obwohl doch jeder weiß, dass die ,,scheenste Faasenacht" in Neinkerje gefeiert wird.

Die politische Bütt besetzte wie immer vorzüglich Funkenpräsident Michael Schley, der regional wie überregional vielen den Spiegel vorhielt. Große Klasse auch die tänzerischen Darbietungen, die kurz vorm fulminanten Finale mit dem Schautanz "Jahrmarkt" der Aktivengarde ihren Höhepunkt fand. Choreografisch bestens aufgestellt die Schautänze der Juniorenschautanz-Gruppe (Ab ins Feld) und der Jugendschautanzgruppe, die tänzerisch zum Karneval rund um die Welt reiste. Sehr schwungvoll die Mariechen Lea-Marie Kohl, Annika Schneider, Lea-Juline Dappers, Tanzmajor Andreas Müller und die Tanzpaare Alisha Müller/Jonas Weber und Jessica Franz/Andreas Müller. Das Männerballett der Roten Funken, die "Rüsselbäre", dokumentierten umjubelt ,,Das Leben der Rüsselbären", die Gruppe Fresh&Funky zeigte ein "Best of", die Funkengardisten überzeugten mit Gleichschritt und Eleganz bei ihrem Auftritt und die Light and Dance Majorettes begeisterten bunt leuchtend im Dunkel der Narrhalla.

Ein Heimspiel hatte das Neunkircher Prinzenpaar Prinz Udo I. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Madeleine I.. Sie kommen vom Jubiläumsverein Rote Funken und erwiesen sich getreu ihrem Sessionsmotto ,,Mit Schnipp-Schnapp und Tatütata stürmen wir die Narrenschar" als würdige Regenten der Neunkircher Faasenacht.

Gesanglich rissen Eva Maria Forster mit einem Margit-Sponheimer-Medley, Isabell Sommer mit "Que sera" und Shaylea Norried mit "It's raining man" die Narrhalesen von den Sitzen und ließen die gesamte Narrhalla schunkeln. Fantastisch natürlich auch die einzelnen Garden der Roten Funken.

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