Öfter mal das Fluggebiet wechseln

Kreis Neunkirchen · Fluglärm ist immer wieder ein Reizthema. Nicht nur die Politik, auch die betroffenen Bürger sind im Dilemma. Die Notwendigkeit von Übungsflügen stellen die wenigsten in Frage, Fluglärm stört trotzdem viele.

 Auch US-Jets wie diese F-16 üben über dem Saarland.Foto: Reiner Voß/dpa

Auch US-Jets wie diese F-16 üben über dem Saarland.Foto: Reiner Voß/dpa

Foto: Reiner Voß/dpa

. Fluglärm ist ein ewiges Thema. Gerade, wenn die warmen Tage beginnen, man wieder mehr draußen auf Balkon oder im Garten sitzt, dann liegen die Nerven oft blank, wenn die Jets ihre Kreise überm idyllischem Draußen ziehen. Wie das so ist mit dem Fluglärm, dazu hatte kürzlich der Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel ein interessiertes Publikum informiert. Wir wollten nun gerne von den SZ-Lesern im Kreis wissen: Wie halten Sie es denn mit dem Fluglärm? Stört er oder stört er nicht?

Die verschiedenen Fragen, die 125 der 269 angefragten Leser beantwortet haben, lassen sich kurz und knapp auf einen Nenner bringen: Übungsflüge sind wichtig (67 Prozent/84 Personen), die Überflugsgebiete sollten aber wechseln (79 Prozent/99) und man sollte die Anwohner rechtzeitig vor geplanten Übungen informieren (82 Prozent/103).

Auch die Frage, wie wichtig das Thema Fluglärm überhaupt ist für den jeweiligen Leser , haben 58 Prozent (73) mit sehr wichtig beantwortet, gar nicht wichtig ist es für 30 Prozent (38), der Rest hat keine Meinung. Ausgeglichen ist das Ergebnis in Sachen: "Fühlen Sie selbst sich durch Fluglärm belästigt?", da steht es fifty-fifty im wahrsten Wortsinne.

61 Prozent (76) glauben, dass der Fluglärm unverändert geblieben ist, 17 Prozent (21) glauben, es ist mehr geworden, 22 Prozent (28), dass es weniger ist. Überraschend viele Leser haben auf die Frage, wie man das Problem in den Griff bekommen kann, geantwortet: "Wenn möglich in unbewohntes Gebiet verlegen oder reduzieren." Insgesamt 36 Prozent geben diese Antwort. Viele weitere Leser sehen das ähnlich in abgewandelter Form. Auch der Vorschlag, doch überm Wasser zu üben, wird häufig genannt, beispielsweise von Gundi Oeben aus Ottweiler oder von Michael Schumann aus Spiesen-Elversberg. "Öfter mal die Übungsflächen wechseln", das meint beispielsweise Hermann Bost aus Illingen oder Michael Schumann aus Spiesen-Elversberg. "Die Technik verbessern" ist für Christine Becker aus Ottweiler eine mögliche Lösung. Die TRA (siehe Info) regelmäßiger über Europa verteilen würde Jürgen Cornely aus Neunkirchen . "Gewisse Zeiten vorgeben, damit man sich mit seinen Tätigkeiten richten kann", das fände Peter Gillmann aus Neunkirchen gut. Karl-Heinz Hoffmann aus Illingen gar meint: "Das ganze Kriegsmaterial verschrotten."

Allerdings gibt es auch Verfechter der Übungsflüge: "Es muss geübt werden", sagt Willibald Willigsecker aus Spiesen-Elversberg. Und auch Heinz Drechsler aus Illingen meint: "So lange die Luftwaffe für erforderlich gehalten wird, muss auch geübt werden."

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HintergrundTRA steht für Temporary Reserved Area. Dabei handelt es sich um ein für zivile Flugzeuge zeitweise gesperrtes Gebiet, in dem militärische Manöver ermöglicht werden. "TRA Lauter" heißt einer von acht deutschen Übungskorridoren. Er umfasst fast das gesamte Saarland und das südliche Rheinland-Pfalz. 2,9 Millionen Menschen leben in dem Areal. Geflogen werden darf montags bis donnerstags von 8 bis 23.30 Uhr, freitags bis 17 Uhr. Genutzt wird die Zone außer von der Bundeswehr auch von amerikanischen, französischen, belgischen und niederländischen Kampfjets. nig

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