OB Fried: Piraten-Chef soll sich lieber um Kreishaushalt kümmern

Neunkirchen · Piraten-Chef Gerd Rainer Weber verbreite falsche Zahlen. So die Reaktion des Neunkircher Oberbürgermeisters Jürgen Fried auf den Vorwurf des Piraten-Kreisvorsitzenden, die Stadt habe das marode Gasthaus "Twenty" in Wellesweiler zu einem offenbar überhöhten Preis angekauft.

Diese Investition von insgesamt 400 000 Euro belaste den Neunkircher Haushalt überproportional, kritisierte Weber (siehe SZ vom 6. Mai).

Fried legt Wert darauf, dass der Kauf des "Twenty" in unmittelbarer Nähe der Stengelkirche nicht mit 400 000 Euro den städtischen Haushalt belaste. Der Grundstücksausschuss, so heißt es in einer Pressemitteilung, habe den Kauf für 105 000 Euro beschlossen. Für den Ankauf stünden im städtischen Haushalt schon seit 2013 Mittel in Höhe von 120 000 Euro bereit - Mittel für darüber hinaus gehende Maßnahmen stelle der aktuelle Haushalt nicht zur Verfügung.

"Das Haus ist dem Wellesweiler Ortsrat schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt endlich bestand die Möglichkeit, die Immobilie zu erwerben. Wir sind uns der Bedeutung für den Ortskern Wellesweiler bewusst, daher haben wir nach langen und sehr zähen Verhandlungen den Kaufpreis erzielt", so die Darstellung des OB. "Da wir unsere finanziellen Möglichkeiten kennen, bleibt es zunächst beim Ankauf des Hauses", so der Verwaltungschef weiter. "Wir werden jedoch mittelfristig das Haus abreißen und den Stengelplatz erweitern." Die Kosten dafür würden auf mehrere Jahre verteilt und könnten im Rahmen der Stadtsanierung mit dem Land gegengerechnet werden.

Fried sieht in Webers Vorstoß "Stimmungsmache". "Was geht den Piraten-Kreisvorsitzenden der Haushalt der Stadt Neunkirchen an, zumal die Piraten im Stadtrat für diesen Etat gestimmt haben?" Weber solle sich als Kreisbeigeordneter besser mit dem "für die Kommunen ruinösen Kreishaushalt" beschäftigen, der "uns den Hals zuzieht".

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