„Wiwwelskerjer Bub“ Der heilige Vater in Rom ist erster Gratulant

Wiebelskirchen · Norbert Schirra aus Wiebelskirchen ist ein Mann mit vielen Talenten. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag.

 Stolz zeigt Norbert Schirra die Glückwunsch-Urkunde, die er von Papst Franziskus zu seinem 80. Geburtstag erhalten hat.

Stolz zeigt Norbert Schirra die Glückwunsch-Urkunde, die er von Papst Franziskus zu seinem 80. Geburtstag erhalten hat.

Foto: Heinz Bier

Norbert Schirra in Wiebelskirchen ist sicher kein stadtbekannter, aber ein außergewöhnlicher Mensch mit außergewöhnlicher geistes- und naturwissenschaftlicher Kompetenz. Er verfügt über Kontakte weltweit und hat einen heißen Draht in den Vatikan. Am heutigen Montag, 15. November, feiert er seinen 80. Geburtstag, und so verwundert es kaum, dass der erste Gratulant kein geringerer war als Papst Franziskus. Schon wenige Tage vor seinem Ehrentag kam das Glückwunschschreiben mit einer handsignierten Urkunde des Heiligen Vaters per Post in der Prälat-Schütz-Straße an. Hier lebt Schirra weitgehend zurückgezogen, aber noch immer geistig rege. Alles hatte bei ihm so angefangen, wie es in jener Zeit für „einen „Wiwwelskerjer Bub“ üblich war. Nach acht Jahren katholischer Volksschule wurde er auf Grube König Bergmann unter Tage, wie sein Vater, doch das füllte ihn nicht aus. Er wäre gerne auf das Gymnasium gegangen, erzählt er im SZ-Gespräch, „aber dafür hat das Geld gefehlt“. Neben seinem Beruf holte er schließlich auf der Abendschule in Saarbrücken das Abitur nach, schulte um zum Schlosser und studierte Maschinenbau mit dem Abschluss als Examensbester. Aber den nächsten Schritt hatte er schon vor Augen. An der Universität in Gießen studierte er Mathematik und Physik, promovierte als Physiker zum Dr. rer. nat. und wurde Lehrer am Mannlich-Gymnasium in Homburg. Aber das war für ihn nicht alles. Neben seiner Lehramtstätigkeit wirkte Schirra an der Uni Gießen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Honorarprofessor und er verfasste mehrere wissenschaftliche Fachbücher, die ihm weltweite Beachtung und Wertschätzung verschafften. Nach seiner Abhandlung über die Frage „Wie berechenbar ist das Chaos?“ ernannte ihn der Weltverband der Schriftsteller (WWA) 2002 zum Generalsekretär h.c auf Lebenszeit. Seither darf der Wiebelskircher den Titel Exzellenz tragen und für sein Aufsehen erregendes Werk wurde er sogar für den Nobelpreis nominiert. Eine große Ehre war es für ihn, dass er zehn Jahre lang zur jährlichen Tagung der Nobelpreisträger nach Lindau eingeladen wurde. „Dort konnte ich mit vielen Nobelpreisträgern persönlich sprechen“, sagt Schirra noch heute voller Stolz. Seine 600 Seiten starke Arbeit über „Die Entwicklung des Energiebegriffs“ ist mittlerweile ein international anerkanntes Standardwerk. Die Universität St. Petersburg verlieh ihm hierfür 1996 die Ehrendoktorwürde in Medizin. Seine Fachbücher verschickt er in alle Kontinente und es ihm ganz wichtig, dass er damit auch ärmere Hochschulen in afrikanischen Ländern unterstützen kann. Anlässlich seines 75. Geburtstages wurde Norbert Schirra durch den Papst als Souverän zum „Ritter vom Heiligen Grab“ ernannt und seitdem gehört er zum erlauchten Kreis von weltweiten Förderern der Grabstätte in Jerusalem. Wenige Tage vor seinem Geburtstag blickt der Jubilar auf „80 abwechslungsreiche Jahre“ zurück, in denen er den Spagat vom Bergmann bis zum Chaostheoretiker geschafft hat, aber noch nicht am Ende angekommen ist.

„Seine Exzellenz Professor Dr. Dr. h.c. Norbert Schirra“, so darf er sich nennen, verfasst gerade sein neuestes Werk über „Die seligmachende Elektrizität“ und man kann wohl davon ausgehen, dass auch diese wissenschaftliche Lektüre wiederum die gebührende Beachtung finden wird.

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