Nicht nur Feuer ist brandgefährlich

Kreis Neunkirchen · Die Brände in Münchwies oder auf dem Werksgelände von Saarstahl in Neunkirchen zählten 2014 zu den größten Feuerwehr-Einsätzen im Kreis Neunkirchen. Mehr als 700 Mal rückten die 33 Löschbezirke aus.

 Der Kreisbrandinspekteur Werner Thom im Lagezentrum des Landkreises Neunkirchen. Dieses ist für Katastrophenfälle gedacht, wird aber auch für Schulungen genutzt. Foto: Andreas Engel

Der Kreisbrandinspekteur Werner Thom im Lagezentrum des Landkreises Neunkirchen. Dieses ist für Katastrophenfälle gedacht, wird aber auch für Schulungen genutzt. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Ob Brand oder Bergung von Menschen aus verunglückten Fahrzeugen - 723 Mal waren die Feuerwehren des Landkreises im vergangenen Jahr im Einsatz. Vor allem das Feuer bei Saarstahl in Neunkirchen ist Kreisbrandinspekteur Werner Thom im Gedächtnis geblieben. Dort hatte es am 6. Dezember einen Brand in einer Werkhalle gegeben. Grund: eine defekte Kabelleitung in einem Kabelschacht. "Wir waren mit fünf Feuerwehren im Einsatz", erinnert sich Thom. Und auch der Brand in Münchwies zwischen den Jahren sei einer der größten Einsätze 2014 gewesen. "Die Glut war nicht wirklich löschbar, wir waren über zwei Tage im Einsatz", erläutert der Kreisbrandinspekteur. Sonst sei 2014 aber relativ ruhig verlaufen. Insgesamt habe es 248 Brände im Landkreis gegeben - genauso viele wie 2013. Vor allem die Kreisstadt Neunkirchen rage weit heraus. Im vergangenen Jahr habe es allein dort 105 Brandfälle gegeben. "Das liegt an der Industrie und der etwas dichteren Bebauung", erklärt Thom. Auf dem Land gebe es weniger Einsätze.

"Bei den technischen Hilfeleistungen haben wir eine geringe Abnahme zu verzeichnen", bilanziert der Kreisbrandinspekteur. Mit 475 Einsätzen sind es gerademal drei weniger als im Vorjahr. Unter den Begriff der technischen Hilfeleistung fällt unter anderem die Bergung von Menschen bei Verkehrsunfällen oder auch Tierrettungen. "Unser Einsatzbereich ist wirklich sehr vielfältig", sagt Thom. So seien beispielsweise Feuerwehren aus Neunkirchen und Schiffweiler auch bei einem Gefahrstoffunfall Mitte des Jahres in einem Neunkircher Sonnenstudio dabei gewesen. "Auf den Sonnenbänken des Studios befand sich Buttersäure", so der Kreisbrandinspekteur. Die Feuerwehren hatten Messungen des Schadstoffes und die Reinigung übernommen.

Für elf Menschen kam 2014 jegliche Hilfe zu spät. Die meisten von ihnen starben bei Verkehrsunfällen, aber auch bei der ein oder anderen Notfalltüröffnung fand sich ein Toter. 64 Menschen und 22 Einsatzkräfte wurden verletzt. "Die Feuerwehrarbeit ist nicht ganz ohne", gibt Thom zu bedenken.

Derzeit zählt die Feuerwehr im Landkreis Neunkirchen 1401 Mitglieder. Ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. 2013 waren noch 1426 Leute aktiv. "Wir suchen weiter händeringend nach Leuten", so der Kreisbrandinspekteur. Auf sieben Gemeinden kommen 33 Löschbezirke. Rund 455 Jugendliche sind in diesen aktiv. Davon sind 104 Mädchen. "Das Verhältnis ist leider nicht ausgewogen, die Mädchen sind von der Feuerwehrarbeit wohl nicht so begeistert wie die Jungs", merkt Thom an. Die Jugendwehr, so der Kreisbrandinspekteur weiter, könne deutlich stärker sein. In einer Wellesweiler Schule gebe es bereits eine Feuerwehr-Arbeitsgemeinschaft, die den Schülern die Feuerwehrarbeit näherbringen möchte.

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HintergrundMitmachen bei der Feuerwehr können alle Frauen und Männer sowie Kinder ab acht Jahre. Ansprechpartner bei den Wehren sind die Wehrführer oder Löschbezirksführer. Telefonnummern sind in den Mitteilungsblättern der Gemeinden oder, wenn vorhanden, auf den Internetseiten der Feuerwehr zu erfahren. Kontakt vermittelt auch Kreisbrandinspekteur Werner Thom: Telefon (06824) 9 06 11 10, Mobil (0175) 5 09 57 23, E-Mail: w.thom@landkreis-neunkirchen.de.

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