„Nicht als Eintagsfliege angetreten“

Neunkirchen · Mirko Pesic war eine Institution bei den Oberliga-Handballerinnen des TuS Neunkirchen. Acht Jahre lang leitete er das Training der Damen. Vor einem Monat ist er zurückgetreten. Sein Nachfolger ist im Saarland kein Unbekannter: Markus Zeimet.

 Mirko Pesic ist nicht mehr Trainer der Handballerinnen des TuS Neunkirchen. Foto: Wieck

Mirko Pesic ist nicht mehr Trainer der Handballerinnen des TuS Neunkirchen. Foto: Wieck

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Beim Handball-Oberligisten TuS Neunkirchen ging vor einem Monat eine Ära zu Ende: Nach knapp acht Jahren als Trainer der ersten Frauenmannschaft des saarländischen Traditionsvereins verkündete Mirko Pesic damals seinen Rückzug aus dem Spielbetrieb. "Unterschiedliche Faktoren haben bei meiner Entscheidung eine Rolle gespielt. Ich vermisse die Mannschaft aber jetzt schon, sie war und ist ein Teil von mir. Wir haben alle Höhen und Tiefen zusammen durchlebt", sagte der 55-Jährige.

Für das TuS-Team kam die Entscheidung überraschend. "Es war uns klar, dass es irgendwann so kommen muss. Mirkos Entscheidung tat aber dem ganzen Team leid. Obwohl er eigen war, haben wir alle über die Jahre eine sehr enge Beziehung zu ihm aufgebaut", erzählt TuS-Urgestein Anja Severin.

Nur zwei Wochen später - beim Heimspiel gegen den SV 64 Zweibrücken (30:34) - saß dann bereits Markus Zeimet als Interimstrainer auf der Bank. Der Auswahltrainer der weiblichen Jugendmannschaften des saarländischen Handballverbandes und frühere Spielleiter des Drittligisten DJK/MJC Trier II hat noch keinen Vertrag unterschrieben, dies scheint aber nur noch Formsache zu sein. "Es gibt noch keine Unterschriften, aber es ist eigentlich alles geklärt. Ich bin hier nicht als Eintagsfliege angetreten, ich will etwas aufbauen, was von Bestand ist", sagt Zeimet.

Severin erhofft sich viel vom neuen Trainer: "Durch seine Arbeit als Verbandstrainer hat er viel Erfahrung im Umgang mit jungen Handballerinnen . Daher denke ich, dass er gerade zu unserem Nachwuchs einen guten Draht entwickeln wird. Er vertritt eine andere Philosophie, und die ersten Trainingseinheiten mit ihm haben allen gut gefallen." Zeimets Philosophie, die Defensive zu stärken, scheint jedenfalls bereits zu fruchten: Nach der Einstandsniederlage gegen Zweibrücken verbuchten die TuS-Frauen unter ihm zwei Siege gegen die HSG Hunsrück (26:21) und den TV Schifferstadt (20:14).

An diesem Samstag empfangen die auf Tabellenplatz sieben rangierenden Neunkircherinnen um 18.30 Uhr den Tabellendritten SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam. "Ottersheim spielte zwar schon gegen einige Gegner aus dem Tabellenkeller, daher auch die gute Platzierung, aber ich erwarte trotzdem noch mal eine deutliche Niveau-Steigerung gegenüber unseren letzten Gegnern", fürchtet Zeimet.

In Neunkirchen sind langfristige Ziele zurzeit jedoch wichtiger. Um wieder an die Glanzzeiten aus der 3. Liga anzuknüpfen, muss sich in Sachen Jugendarbeit einiges ändern. Auch hier erhofft sich der Verein durch Zeimet frischen Wind. "Richtige Jugendarbeit ist immer schwierig, aber ich verfolge klare Ziele. Das Saarland braucht wieder eine weibliche Bundesligamannschaft. Das ist keine leichte Aufgabe, aber in einem Zeitrahmen von vier bis fünf Jahren ist das realisierbar", hofft Zeimet.

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