Neunkircher Kamingespräch bringt 100 Gäste zusammen
Neunkirchen · Doppelte Premiere: Beim ersten Neunkircher Kamingespräch, zu dem die WFG und die Stadt gemeinsam eingeladen hatten, wurde auch der erste Schwung „Betriebspfiffikusse“ verliehen. Das sind Anerkennungen für familienfreundliche Unternehmensführung.
Was für ein Ambiente: Knackendes, züngelndes Feuer im Kamin, davor zwei Ohrensessel, Kissen und Lammfelle, Kerzen auf den Tischen - so präsentierte sich das Braustübchen im Büchelpark den rund 100 geladenen Gästen am Montagabend beim ersten Neunkircher Kamingespräch. Wobei Gespräch deutlich untertrieben war. Sah doch das Programm neben einer Preisverleihung auch einen Impulsvortrag und eine kulinarische Komponente vor.
Nach dem Anstoßen mit original Neunkircher "Herbstgold" und "Festbock" der Privatbrauerei Bach wurde es spannend: Welche der zehn teilnehmenden Betriebe hatte das Rennen um den "Betriebspfiffikus 2015" gemacht?
Ins Leben gerufen war dieser nagelneue Preis von der Kreisstadt Neunkirchen , nachdem sie im Juni in Berlin mit dem Zertifikat "Familiengerechte Kommune" ausgezeichnet worden war. Der Pfiffikus, so Oberbürgermeister Jürgen Fried , soll "ein sichtbares Zeichen sein, dass ein Betrieb familiengerecht agiert" und natürlich andere motivieren, es ihnen gleich zu tun. In der Gruppe der Betriebe bis 50 Mitarbeiter überzeugte die Firma Natursteine Markus Glöckner auf ganzer Linie. Wie Klaus Häusler, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, aufzählte, übernimmt die Firma die Kinderbetreuungskosten für ihre Mitarbeiter, ermöglicht einer vierfachen Mutter die Ausbildung in Teilzeit und hat ein betriebseigenes Handbuch rund um die Themen "Pflege und Beruf" entwickelt. Für Glöckner kam die Auszeichnung überraschend - obwohl die Preisskulptur in der eigenen Werkstatt gefertigt worden war, unter höchster Geheimhaltungsstufe, wie Häusler lächelnd verriet.
Der schwergewichtige "Betriebspfiffikus" besteht aus einem Granitblock, in den eine gravierte Edelstahlplatte eingelassen ist, gefertigt in der Ausbildungswerkstatt von Eberspächer. Gesponsert wurde der Preis von Alois Fuchs, dem scheidenden Chef der Firma Neways, als Abschiedsgeschenk. Stein Nummer zwei ging an die Vensys Energy AG. Deren 148 Mitarbeiter kommen in den Genuss von verschiedenen Sonderzahlungen, Heimarbeitsplätzen und Sonderurlaub bei Heirat, Geburt oder Taufe. In der Gruppe über 200 Beschäftigte gewann die ZF Friedrichshafen AG dank, unter anderem, einem eigenen Elternbüro für Beschäftigte in Neunkirchen , Belegplätzen für Krippe und Kindergarten sowie Tagesmuttervermittlung. Als besonderes Bonbon schenkte Jurymitglied Ute Knerr allen zehn Wettbewerbsteilnehmern einen ganztägigen Workshop zum Thema Familie und Arbeit.
Dass es manchmal gut ist, Schrauben locker zu haben, bewies Nicola Fritze in ihrem so informativen wie unterhaltsamen Vortrag "Motivier Dich selbst - sonst macht's ja keiner". Nicht zu kurz kam an diesem gelungenen Premierenabend auch das gegenseitige Kennenlernen und "Verknüpfen". Weshalb der Kaminabend - neben dem Neujahrsempfang a ls zweite Möglichkeit, Firmen an einen Tisch zu bringen - laut OB Fried etabliert werden soll. Zudem ist angedacht, den Betriebspfiffikus regelmäßig im Abstand von zwei Jahren auszuloben.
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Auf einen BlickDie drei Gewinner des "Betriebspfiffikus 2015" wurden von einer Jury ermittelt, zu der neben Oberbürgermeister Jürgen Fried und Klaus Häusler auch Ute Knerr, Leiterin der Servicestelle Arbeit und Leben im Saarland, sowie Nicole Reif und Gertrud Backes vom Amt für Soziale Dienste gehörten. Für ihre Familienfreundlichkeit wurden die Debeka Neunkirchen (39 Mitarbeiter), das Diakonische Werk an der Saar (750), die Linden-Apotheke Neunkirchen (65), Möbel Martin GmbH und Co. KG (2000), die Neue Arbeit Saar gGmbH (77), die Neunkircher Kulturgesellschaft (25) sowie die Sparkasse Neunkirchen (387) mit Urkunden ausgezeichnet. nig
