Eltern müssen mehr für Kita zahlen

Neunkirchen · Neunkircher Stadtrat beschließt Anhebung der Beiträge für Kindertageseinrichtungen zum kommenden Kindergartenjahr.

 Die Betreuung von Kindern kostet Geld. Und zwar das Land, den Kreis, die Stadt und die Eltern. Ab dem kommenden Kindergartenjahr müssen Eltern in Neunkirchen etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Gebühren werden dann angehoben. Symbolfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Die Betreuung von Kindern kostet Geld. Und zwar das Land, den Kreis, die Stadt und die Eltern. Ab dem kommenden Kindergartenjahr müssen Eltern in Neunkirchen etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Gebühren werden dann angehoben. Symbolfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Bevor die Narren heute das Regiment im Rathaus an sich reißen, fand sich der Neunkircher Stadtrat gestern Nachmittag noch zu einer Sitzung im Ratssaal zusammen. Wichtigster Punkt in der recht schmalen Tagesordnung des öffentlichen Teils waren die Elternbeiträge in städtischen Kindertageseinrichtungen für das Kindergartenjahr 2017/18.

755 Kinder besuchen derzeit die 13 städtischen Kindertageseinrichtungen. Das Kinderbetreuungszentrum Steinwald hat mit 101 Kindern den größten Zulauf, der Kindergarten in Heinitz wird von 25 Kindern besucht. Der Zuschuss des Landes für die Personalkosten beträgt 29 Prozent, der des Landkreises 36, zehn Prozent werden durch die Stadt abgedeckt, die restlichen 25 Prozent zahlen die Eltern. Und die müssen für das kommende Kindergartenjahr tiefer in die Tasche greifen, so hat es der Stadtrat gestern mehrheitlich beschlossen. Die Erhöhung fällt je nach Art der besuchten Kindertagesstätte unterschiedlich aus. So erhöht sich beispielsweise der Beitrag für den Platz in einem Regelkindergarten von derzeit 109 Euro auf 118 Euro. Eltern, deren Kind eine Krippe mit sechsstündiger Betreuungszeit besucht, müssen hingegen nur zwei Euro mehr zahlen, nämlich 222 Euro.

Betroffen von der Beitragserhöhung sind in der Kreisstadt die Eltern von 455 Kindern, denn für 300 Kinder, also rund 40 Prozent, wird der Anteil vom Landkreis ganz oder teilweise übernommen. Geringer fällt die Kostenanhebung bei Geschwisterkindern aus, für die ein ermäßigter Beitrag gilt.

Begründet wird die Erhöhung der Kita-Gebühren mit gestiegenen Kosten für das pädagogische und das hauswirtschaftliche Personal. Unter Anrechnung einer Lohnsteigerung von rund 2,35 Prozent ab Februar dieses Jahres fallen 2017 Personalkosten in den städtischen Kindertageseinrichtungen in Höhe von insgesamt 6 917 562,30 Euro an.

Zustimmung gab es von der SPD-Fraktion, deren Sprecher Thomas Baldauf erklärte, die Beitragserhöhung sei gerechtfertigt, schließlich leisteten die Erzieherinnen und Erzieher hoch qualifizierte Arbeit in den Einrichtungen.

Das sah auch Karl Albert (CDU) so. "Ordentlicher Lohn für ordentliche Arbeit", betonte Albert, der für seine Fraktion ebenfalls zustimmte.

Ganz anders hingegen sah das Andrea Neumann (Die Linke): "Es ist ungerecht, Eltern bei der kindlichen Früherziehung zur Kasse zu bitten", erklärte Neumann, daher sei ihre Partei generell für eine Abschaffung der Kita-Gebühren. Von ihrer Partei gab es somit keine Zustimmung, und Neumann merkte an, dass man eine Beitragserhöhung vermeiden könne, in dem man den Elternanteil unter einfach unter die Marke von 25 Prozent setzen würde.

Auch Siegfried Schmidt von der FDP lehnte dies ab. Er schlug vor, die Kita-Gebühren für die Eltern einzufrieren, bis der Besuch von Kindertageseinrichtungen ganz frei sei.

Steven Latterner (Piraten) schloss sich den Rednern von FDP und Die Linke an und stimmte der Erhöhung ebenfalls nicht zu.

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