Neunkirchen tritt in die Pedale

Neunkirchen · Für Klimaschutz und bessere Radwegenetze steht die Kampagne Stadtradeln. Neunkirchen macht zum ersten Mal mit. Bislang haben sich 164 Radler in 15 Teams gemeldet. Die Kommunalpolitik steuert bislang drei Teilnehmer bei.

 Weder Regen noch Donnergrollen schreckten sie auf dem Stummplatz: Der Neunkircher ADFC fuhr gestern zumindest für ein paar Kilometer im Rahmen der Kampagne Stadtradeln. Mit dabei Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann (Zweiter von links). Foto: Hiegel

Weder Regen noch Donnergrollen schreckten sie auf dem Stummplatz: Der Neunkircher ADFC fuhr gestern zumindest für ein paar Kilometer im Rahmen der Kampagne Stadtradeln. Mit dabei Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann (Zweiter von links). Foto: Hiegel

Foto: Hiegel

Ein Dutzend Radler steigt vom Wetter zunächst unbeeindruckt am Freitagnachmittag am Stummplatz tapfer auf die Räder. Die Neunkircher Gruppe des Deutschen Fahrradclubs (ADFC) hat dazu eingeladen. Mit Bürgermeister Jörg Aumann machen sie noch einmal auf die Kampagne Stadtradeln in Neunkirchen aufmerksam. St. Ingbert hat schon über 7000 Kilometer auf dem Zähler, Homburg rund 4000. In Neunkirchen ist die Kampagne diese Woche - einige Tage später als in den Nachbarstädten - angelaufen. Auf der Internet-Seite der Aktion sind seit Dienstag aber auch schon knapp 3000 Kilometer für die Kreisstadt eingelaufen. Ein Anfang ist also gemacht.

"Wir haben bislang 45 aktive Teilnehmer in 15 verschiedenen Teams", sagt Bürgermeister Aumann, selbst sportlicher Radfahrer. Insgesamt haben sich 164 Fahrer angemeldet. Für die erste Teilnahme bei "Stadtradeln" sei das ganz ordentlich, aber auch sicher ausbaufähig. Neben allen Bürgern, die in Neunkirchen leben, dort arbeiten oder in einem Verein sind, ist besonders die Kommunalpolitik aufgerufen, sich zu beteiligen und anstatt das Auto auch mal den Drahtesel zu nutzen. Aumann weiß aktuell von drei Mitgliedern des Stadtrates, die mitmachen. Kurzentschlossene, ob nun aus der Politik oder nicht, können noch einsteigen, erklärt der Bürgermeister, und ihre Kilometer der ersten Tage innerhalb der Drei-Wochen-Aktion nachtragen. Neunkirchen strampelt bis 4. Juli. Eppelborn, Schiffweiler und Spiesen-Elversberg treten erst in ein paar Wochen in die Pedale. Jede Kommune bestimmt den Start selbst.

Die Kampagne gibt es seit 2008. Getragen vom Klima-Bündnis, einem kommunalen Netzwerk zum Schutz des Klimas, haben sich in diesem Jahr 487 Kommunen angeschlossen und den Wettbewerb untereinander aufgenommen.

Die Neunkircher Ortsgruppe des ADFC ist natürlich auch mit einem Team dabei. Trotz der regelmäßigen Regenschübe an diesem Freitag kommen zwölf Mitstreiter und Mitstreiterinnen auf dem Stummplatz zusammen. Eine 13-Kilometer-Runde wollen sie drehen. Aber in Wellesweiler ist schon Schluss. Ortsgruppen-Chef Axel Birtel löst die Tour wegen des Gewitters auf. In den kommenden Tagen soll es aber munter weitergehen mit dem Kilometer-Sammeln. Wer sich noch anmelden möchte, kann dies auch als Einzelfahrer tun über die offene Gruppe. Die Kilometer-Erfassung läuft per Online-Radkalender oder Stadtradeln-App. Im Rathaus gibt es Erfassungsbögen. Wer besonders viel fährt in den drei Wochen, darf auf Auszeichnungen und Preise hoffen. E-Bikes sind erlaubt. Fair Play ist bei dem Ganzen Bedingung. Jeder trägt seine Kilometer so ein, wie er sie selbst gezählt hat.

Anmelden können sich Radler unter www.stadtradeln.de/neunkirchen.saar2016 . Oder im Rathaus: Thomas Haas , Tel. (0 68 21) 20 22 29.

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Hintergrund Die Aktion Stadtradeln hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen aufs Fahrrad zu bringen und so etwas für den Klimaschutz zu tun. Auf der Internetseite der Kampagne heißt es: "Rund 78 Prozent der Deutschen besitzen ein Fahrrad, trotzdem liegt der Anteil aller Wege, die in Deutschland geradelt werden, durchschnittlich bei nur zehn Prozent. Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstünden nach Aussage des Bundesverkehrsministerium (Daten aus 2009) durch den Verkehr auf der Straße, innerorts sogar ein Viertel. Etwa 7,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid ließen sich vermeiden, wenn rund 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren werden. Ein besonderes Augenmerk der Kampagne gilt der Kommunalpolitik , die auch aufs Rad soll.mbe

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