Neues Programm „Klezmer im Elfenpalast“ hält Versprechen

Neunkirchen · Eine ungewöhnliche und klangvolle Kombination boten Helmut Eisel und Birke Falkenroth dem Publikum in Neunkirchen: Klarinette und Harfe im Dialog.

Helmut Eisel und Birke Falkenroth im Einklang mit ihrer Musik

Helmut Eisel und Birke Falkenroth im Einklang mit ihrer Musik

Foto: Sibille Sandmayer

In der Stummschen Reithalle gastierte das Musiker-Duo Helmut Eisel und Birke Falkenroth am vergangenen Samstag. Versprochen wurde dem Publikum ein Abend mit „betörend zartem Klangzauber und Melodien zum Träumen ebenso wie mit tänzerischem Elan, mit virtuos verspielten Tonkaskaden und gewitzten Dialogen“. Und dieser Beschreibung wurde der Abend durchaus gerecht.

Was Helmut Eisel an seinen Klarinetten zu bieten hat, geht weit über die typische Spielform dieses Instrumentes hinaus. Der international renommierte Klarinettist lässt seine Blasinstrumente lachen, weinen, jubeln und erzählt Geschichten mit scheinbar fliegenden Fingern. Begleitet von Birke Falkenroth an der Harfe erfreute er die gut gefüllte Reithalle mit seinem Programm „Klezmer im Elfenpalast“.

Eröffnet wurde der musikalisch anspruchsvolle Abend mit der ukrainischen Nationalhymne, die die Beiden vor etwa einem Jahr ins Programm nahmen. „Es ist traurig, dass wir immer noch diesen Konzertabend mit einem Gedenken an die Ukraine eröffnen. Ich hoffe sehr, dass wir sie bald aus dem Programm nehmen können.“ Der Hintergrund dieses Stückes ist wahrlich kein schöner, jedoch beeindruckend gespielt von den beiden Vollblutmusikern. Nach dem zweiten Musikstück „Odessa Bulgar“ wendete sich die Harfenistin an das Publikum: „Helmut hat sich wohl gedacht, dass die Begleitung einer Harfe zu seinen Klarinetten etwas Elfengleiches haben wird. Daher auch der Titel unseres Konzertes. Aber wir Harfenistinnen sind nicht wirklich zarte und zerbrechliche Geschöpfe, sonst hätten wir ein Problem beim Transport dieses nicht gerade kleinen Instrumentes.“ Damit hatte Birke Falkenroth die Lacher auf ihrer Seite und beeindruckte im Laufe des Abends mit ihrem dynamischen, filigranen und wandlungsfähigen Spiel auf der Harfe. Dafür war sie auch mit dem Kulturförderpreis der Stadt Friedrichshafen ausgezeichnet worden.

Im Laufe des Abends brachte das Duo vielseitige Töne auf die stimmungsvoll beleuchtete Bühne, entweder alleine oder zu zweit. Von jüdischen Gebetsstücken über „Baroque Flamenquo“ bis hin zu Tango wurde den Zuhörern einiges geboten. Auch Eigenkompositionen von Helmut Eisel, zum Beispiel über seine Lieblingskatze Ronja, gaben die beiden Musiker zum Besten.

„Wir sind komplett jungfräulich hier, dieses Konzert war ein Geschenk. Wir sind hauptsächlich wegen der Klarinettenmusik gekommen, aber im Zusammenspiel mit der Harfe ist dieses Konzert etwas ganz Besonderes“, sagten begeisterte Besucher in der Pause des Konzertabends. Eine CD-Aufnahme des aktuellen Programmes von Helmut Eisel und Birke Falkenroth ist zurzeit in Produktion, außerdem gibt Helmut Eisel sein Wissen und Können in Workshops gerne weiter.

Die „Talking Clarinet“ im Zusammenspiel mit der liebevoll gespielten Harfe von Birke Falkenroth sollte man auf jeden Fall einmal gehört haben.

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