Mitgliederversammlung  Neunkirchen auf dem Weg zur Radler-Stadt?

Neunkirchen · Bürgermeister Jörg Aumann präsentierte die Strategie des Rathauses für das umweltfreundliche  Verkehrsmittel.

 Radler machen Pause.

Radler machen Pause.

Foto: dpa/Werner Baum

 „Meiner Meinung nach brauchen Radfahrer gut ausgebaute und durchgängige Radwege.“ Das sagte Jörg Aumann, Bürgermeister der Stadt Neunkirchen,   zum Thema  „Radfahren in Neunkirchen.“ Die hielt er auf Einladung des Verkehrsvereins Neunkirchen bei dessen Mitgliederversammlung im Braustübchen (wir berichteten) und überraschte die Zuhörer mit einigen Neuerungen und Möglichkeiten.

Anhand einer Karte präsentierte Aumann das aktuelle Radwegenetz Neunkirchens. „Auf den ersten Blick sieht das alles sehr harmonisch aus. Aber es gibt zu viele Wechsel, Sprünge und Umbrüche auf den Radwegen.“ Lösungsmöglichkeiten hatte er auch mit im Gepäck. Die Fahrradnutzung sei allgemein im Steigen begriffen, vor allem der Anteil an Elektrobikes nehme zu. Da diese Fahrräder die Tretkraft des   Radlers unterstützen, verliere auch die bergige Landschaft Neunkirchens ihren „Schrecken“ (zum Beispiel die Hüttenbergstraße). Es sei auch zu beobachten, dass deutlich mehr Schüler zu Fahrrädern greifen, um ihren Schulweg zu bestreiten. Durch diese allgemein steigende Anzahl an Radfahrern, nehme der „Kampf um den Straßenraum“ zu. Das münde auch in einem erhöhten Konfliktpotenzial zwischen den Verkehrsteilnehmern. Aus eigener Erfahrung berichtete Aumann: „Soweit ich das erlebe, ist der Ton auf den Straßen rauer geworden.“ Außerdem würden schlecht ausgebaute Radwege auch ihre Gefahren bergen.

Wie ist also mit der steigenden Anzahl an Radfahrern umgehen? Und was können die Bürger Neunkirchens erwarten? Wichtig seien durchgängige und sichere Radwege. Für konkrete Planungen gibt es mittlerweile eine Arbeitsgruppe. Die  sei  auch schon zu konkreten Ansätzen gekommen, so Aumann. So überlege man, Radwege an der Rombachstraße auszubauen, um eine bessere Anbindung zwischen Wiebelskirchen und Wellesweiler zu schaffen. Ähnliche Überlegungen beträfen auch die Fernstraße, die Bliesstraße und die Zoostraße. Nachdem die Bauarbeiten an den Bliesterrassen abgeschlossen seien, wolle man diese ebenfalls vollständig an das Radwegenetz anbinden. „Wie sieht es eigentlich entlang der Blies aus? Könnte man nicht entlang des Flusses einen durchgängigen Radweg bauen?“, fragte Otto Dietz, zweiter Vorsitzender des Verkehrvereins Neunkirchen. „Ganz entlang der Blies wird ein Ausbau leider nicht möglich sein“, erwiderte Aumann. Das läge an den vielen Zuflüssen und den sumpfigen Gebieten die schwer zu handhaben seien. „Aber wir schauen, was wir da machen können“, verspricht der Bürgermeister.

 Radfahrer brauchen in der Stadt gut ausgebaute und sichere Radwege. Neunkirchen arbeitet an einem Radwegekonzept.   

Radfahrer brauchen in der Stadt gut ausgebaute und sichere Radwege. Neunkirchen arbeitet an einem Radwegekonzept.  

Foto: picture alliance / dpa/Britta Pedersen

Eine weitere Idee sei es, an touristisch relevanten Plätzen gesonderte Möglichkeiten für Fahrradfahrer anzubieten. So soll man dort Reifen wechseln oder aufpumpen können, es sollen Akku-Ladestationen für E-Bikes vorhanden sein. Aumann plädierte auch für möglichst viele Radabstellmöglichkeiten. Um Sicherheit zu gewährleisten, solle  immer die Möglichkeit bestehen, sein Fahrrad im Blick zu behalten. Auch Fahrradboxen am Bahnhof seien ein Option.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort