Neues Buch Ein Teil deutscher Militärgeschichte

Ottweiler · Dieter Robert Bettinger hat ein neues Buch geschrieben: „Der Bau der deutschen Westbefestigungen“.

  Reste der Panzersperren des Westwalls bei Steinfeld (Rheinland-Pfalz).

 Reste der Panzersperren des Westwalls bei Steinfeld (Rheinland-Pfalz).

Foto: dpa/Uwe Anspach

Im Jahre 1938 in der damaligen Kreisstadt Ottweiler geboren, erinnert sich der Historiker und Publizist Dieter Robert Bettinger immer noch lebhaft an die Kriegsereignisse 1944 und 1945. Diese Tatsache sowie auch die lebenslange Forschungsarbeit zu historischen Themen über seine saarländischen Heimat führten im Ergebnis zu einem weiteren grundlegenden und umfangreichen Werk, dem er den Titel gab: „Der Bau der deutschen Westbefestigungen in den Jahren 1936 bis 1940 und ihre Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg“. Das hat das Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Ottweiler jetzt mitgeteilt.

Überaus facettenreich kann die historisch interessierte Leserschaft dank der gründlichen Archivarbeit vertiefte Erkenntnisse zu diesem Teil der deutschen Militärgeschichte gewinnen. Ausführlich berichtet das Buch über die ersten Überlegungen zum Bau einer deutschen Landesbefestigung in den Jahren 1921 bis 1930, die im Jahre 1936 zu exakten Planungen für den Bau einer Befestigung der deutschen Westgrenze führten. Das Pionier-Programm 1936 und 1937 realisierte die Ausbauplanungen der Inspektion der Festungen ab 1936 im Westen Deutschlands. Dem Bau der Westbefestigungen am Oberrhein folgten umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der deutschen Westgrenze in den Jahren 1938 und 1939. Die deutsche Mobilmachung im Jahre 1939 führte die militärischen Besatzungen in die Bunkeranlagen, deren Anzahl auch in der Folgezeit mit allem Nachdruck erweitert wurde. Der Bau von ausgedehnten Hohlganganlagen vervollständigte vor allem die Bauarbeiten ab dem ersten Halbjahr 1939.

Detailliert wird in der reich bebilderten Chronik über den Bau der deutschen Westbefestigungen berichtet und vor allem auch über die Bedeutung der Festungsanlagen im Westen des damaligen Deutschen Reiches bis zum Jahre 1940 sowie über die Kampfhandlungen in den Jahren 1944 und 1945, in denen vor allem die Amerikaner die deutschen Bunkeranlagen massiv angegriffen haben.

Nach den Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges wurden die Westbefestigungen schließlich, den Befehlen des Alliierten Kontrollrates folgend, weitgehend zerstört.

Die Chronik über den Bau und auch über die Funktion der deutschen Westbefestigungen dokumentiert sodann die Bedeutung der deutschen Festungsanlagen bis zum Jahre 1945 und endet mit einer ausführlichen Übersicht über Literatur und Quellenangaben zur Geschichte der Befestigungen im Westen des Landes.

Von Jugend an begeisterte sich Bettinger für Geschichte und Landeskunde und übernahm die Leitung einer entsprechenden Arbeitsgemeinschaft, aus der unter neuer Leitung der Verein für Landeskunde entstand. Im Laufe der Jahre brachte der frühere Lehrer 106 vorwiegend historische und landeskundliche Veröffentlichungen heraus. Heimatbücher gehörten zu dieser Reihe. Bildbände zur jüngeren Geschichte der Stadt Ottweiler kamen hinzu. In der Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend beschäftigte sich Bettinger mit den Kriegsereignissen 1939 und 1940 und den eingesetzten militärischen Verbänden. Schließlich brachte er eine zweibändige Dokumentation über den Westwall als Mitverfasser heraus, für die er die Baugeschichte der Westbefestigung en in den Jahren 1919 bis 1945 bearbeitete und beschrieb.

Das Schicksal von Soldaten beleuchtete er in einer Kriegs- und Soldatenchronik der Stadt Ottweiler. Daran schloss sich die Herausgabe der Kriegs- und Soldatenchronik der Gemeinde Steinbach (bei Ottweiler) an.

Stets war und ist Bettinger als Vortragsredner gefragt. Er engagierte sich im Ehrenamt für das Stadtmuseum Ottweiler beziehungsweise als Museums- und Stadtarchivleiter. Über Jahre und Jahrzehnte führt er zahlreiche Gäste und Besucher durch seine Heimatstadt und ihre Altstadt, oft im historischen Gewand des einstigen Stadtschreibers der alten Residenz an der Blies. Der Stadtverwaltung steht er weiterhin beratend zur Seite, wenn es um die Klärung von historischen Fragen geht.

Erschienen  im Helios Verlag, umfasst 306 Seiten, 574 s/w Fotos und 143 Schemata – (Maße: 28,5 x 21,5 cm, Einband: Hardcover, Gewicht: 1.70 kg). Es kostet 49,90 Euro. Hof;

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