Neuer Blick auf unsere Erde

Neunkirchen · Beeindruckende Bilder aus dem Weltraum sahen die Jugendlichen der GGS Neunkirchen dank der Unterstützung des Klima-Projektes. Auch Atomkraft, Rohstoffe und Technologie-Entwicklung waren Themen.

Ein Blick aus dem Weltraum auf den Planet Erde lässt erkennen, wie sehr die Menschen in den vergangenen 100 Jahren das Bild der Erde geprägt haben. Dank der Unterstützung des Klima-Projektes Neunkirchen und Michael Geisler von Geoscopia erleben Jugendliche an der GGS (Ganztagsgemeinschaftsschule) Neunkirchen , wie menschliches Handeln sich auswirkt und erkennen, dass jeder einzelne verantwortungsvoll handeln kann.

Alltäglich ist es nicht, aus der Weltraumperspektive auf die Erde zu schauen. Vom ersten Moment an sind die Schülerinnen und Schüler an diesem Morgen gebannt von den Satellitenbildern, die ihnen Michael Geisler von Geoscopia live auf die Leinwand projiziert.

Dank dieser beeindruckenden Bilder und der lockeren und offenen Vortragsweise sind alle von Anfang an dabei. Viele Fragen werden gestellt, viele Einstellungen revidiert, viele Ansichten diskutiert: Ist es schlimm, dass die Erde nachts so hell erleuchtet ist? Woher kommt die Energie, die wir verbrauchen? Welche Gefahren birgt die Atomkraft und welche Folgen hatte der Reaktorunfall von Tschernobyl, über den in den letzten Tagen so viel berichtet wurde?

Dem Referenten gelingt es, auf alle einzugehen und dennoch nicht sein Thema aus den Augen zu verlieren, so die Mitteilung der Schule weiter. Es geht in dem Projekt hauptsächlich um Rohstoff, die in vielen Geräten verbaut sind, die die Schülerinnen und Schüler täglich nutzen: in Computern, Tablets, MP3-Playern und den allgegenwärtigen Handys. Fast alles, was Geisler den Jugendlichen an diesem Tag erzählt, ist neu für sie, zum Beispiel, dass in einem Mobiltelefon mehr als 60 verschiedene Stoffe stecken.

Innenleben im Handy

Rund 30 Metalle, auch Edelmetalle wie Palladium, Gold und Silber sind darunter - wertvolle Rohstoffe, die überwiegend in Schwellen- und Entwicklungsländern wie China, Kongo und Südafrika abgebaut werden. Sowohl der Bau als auch der Betrieb der Minen sind umweltschädlich. Wälder werden gerodet, es werden giftige Chemikalien verwendet und die Industrieanlagen, in denen die Rohstoffe aufbereitet werden, benötigen natürlich eine Menge Energie. Zum Abbau in den Minen werden nicht selten auch Kinder eingesetzt. Für Zoe aus der 8c ist nach dem Vortrag klar: "Ich gehe jetzt mit meinem Handy ganz anders um, weil ich erfahren habe, wie wertvoll es ist!"

Evan bringt es auf den Punkt: "Man sollte mal auf die Technologie vor 50 Jahren schauen und sich überlegen, was wir seither an Materialien verbraucht haben und wieviel giftige Stoffe entstanden sind."

Die Bilanz des Vormittags ist, so die Leitung der GGS, bei allen ähnlich: Es war spannend, aufschlussreich, interessant und auf gar keinen Fall langweilig.

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