Familienbildungsstätte Neunkirchen zieht um Die neue Bleibe bekennt Farbe
Neunkirchen · Katholische Familienbildungsstätte Neunkirchen zieht um ins Telekom-Gebäude Wellesweiler Straße. Umbauarbeiten laufen.
Ordentlich Krach kommt aus dem Raum, der einmal die Lehrküche der Katholischen Familienbildungsstätte Neunkirchen werden soll. Die Handwerker sind hörbar am Werk. Noch gleicht alles im neuen Domizil einer großen Baustelle. Aber „bald nach den Osterferien“ soll’s fertig und einladend sein, sagen Leiterin Anne Schmidt und Vorstandsvorsitzende Trudi Schmidt beim Rundgang mit der SZ.
Die Familienbildungsstätte zieht um. Bislang residierte der Träger für Erwachsenenbildung sowie Kinder- und Jugendhilfe in der Marienstraße 5 am Hüttenberg. Im Sommer hat ihnen die Pfarrei St. Marien gekündigt, erzählt Anne Schmidt. Sie haben sofort angefangen, eine neue Bleibe zu suchen. Am 21. August, erinnert sich Schmidt genau, entdeckte Team-Mitglied Alexandra Jankowiak auf Ebay das Angebot der Telekom: Räume in ihrem Gebäudekomplex Wellesweiler Straße 100 zu vermieten. Die Kollegin reagierte sofort. Zwei Tage später war Besichtigungstermin mit der Vermietungsgesellschaft. Seit 1. Dezember läuft der Mietvertrag. 500 Quadratmeter stehen auf der gesamten Erdgeschoss-Ebene zur Verfügung. Die Mietkosten übernimmt das Bistum Trier als Träger. 100 000 Eurokönnen sie erstmal für den Umbau ausgeben. In der Marienstraße waren es 800 Quadratmeter, so Schmidt, aber verschachtelt und über Etagen verteilt, die Miete lag umgerechnet höher.
Architektin Kirsten Wahl aus Elversberg bekam den Auftrag, die nötige Nutzungsänderung auf den Weg zu bringen, das Umgestalten der Räume zu planen und zu verantworten. „Der Gebäudekomplex wurde 1983/84 entworfen, der Neubau erfolgte unter Federführung der Oberpostdirektion Saarbrücken“, erklärt die Architektin. Ihre Aufgabe und das gemeinsame Ziel: „In diesem klassischen Bürogebäude für die Familienbildungsstätte eine wohnliche Atmosphäre schaffen, wo man sich gerne aufhält.“ Dem dient auch das Farbkonzept: „Die mintgrünen Fenstereinfassungen bleiben, ebenso die ochsenblutroten Türen mit braunen Zargen. An die Wände kommen warme Töne, sandfarben, gelb, orange. Und das Rot der Türen wird im langen Flur aufgegriffen.“ Die aufwendigsten Arbeiten bilden Elektroinstallation und das Einrichten der Lehrküche, listet Kirsten Wahl weiter auf. Der Rest sei klassisches Renovieren wie Malern. Noch Ende 2020 lief die Auftragsvergabe, bereits im Januar zogen Handwerker ein.
Die Familienbildungsstätte kann in der Wellesweiler Straße fünf Büros und fünf Kursräume (alle Zimmer mit Internetanschluss) nutzen. Sie wollen sie „multifunktional“ mit Leben füllen, kündigt Anne Schmidt an. Nähen, chorsingen, Vorträge, Spielgruppen und vieles mehr, was zum Programm der Bildungseinrichtung mit Seniorenakademie und Politikkreis gehört. Unweit der neuen Küche entsteht mitten auf dem großzügigen Flur ihr Café. Das Mobiliar aus der Marienstraße zieht da mit um.
Die Vorfreude beim neunköpfigen FBS-Team ist jedenfalls groß. „Wir fühlen uns sehr gut“, sagt Anne Schmidt. Trotz Aufregung und viel, viel Arbeit. „Wir freuen uns auf Barrierefreiheit in unseren neuen Räumen. Wir freuen uns, dass wir das Außengelände nutzen können. Wir freuen uns, das wir hier was so gestalten können, wie wir es gerne hätten.“ Bahnhof und Bushaltestelle seien nicht weit und ausreichend Parkplätze vorhanden.
