Neue Leitung für das Tierheim Linxbachhof

Neunkirchen/Niederlinxweiler · Aufräumen, Vermittlungsquote steigern, Finanzierung sichern und auch am Image arbeiten – der Tierschutzverein Neunkirchen mit seinem Tierheim Linxbachhof hat sich einiges auf die Agenda geschrieben. Die SZ war vor Ort zum Gespräch mit dem neuen Leitungsteam.

Mathis trägt eine gerade gefangene Maus im Maul spazieren. Stolz wie ein Kater eben. Als Findelkatze ist Mathis auf den Linxbachhof gekommen. Jetzt ist er eineinhalb und fühlt sich tierisch wohl als anerkannter Haus- und Hofkater.

Mathis' Geschichte hören wir beim Rundgang übers großzügige Gelände Tierheim Linxbachhof des Tierschutzvereins Neunkirchen und Umgebung. Wo neue Zeiten angebrochen sind. Nach langen Jahren Herzensarbeit für Tiere von Frithjof Schaffner an der Vereinsspitze, unterstützt auch von seiner Frau Rosemarie, ist seit Juli ein neues Team in der Verantwortung. Und hat einiges angepackt.

"Erstmal haben wir ausgeräumt, erneuern jetzt nach und nach", sagt der neue 1. Vorsitzende Dirk Walter mit seinen Vorstandskollegen (siehe "Auf einen Blick") im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch um veterinäre Auflagen und Hygienevorschriften zu erfüllen. Plüsch in den Tierunterkünften etwa flog raus, Karton und Abwaschbares finden Platz. Auch eine vorgeschriebene Quarantänestation für Hunde und Quarantäneboxen für Katzen kommen. Zudem sei die medizinische Versorgung der Tiere wie Entwurmen oder Impfen zu überwachen, so die Runde weiter.

Es gelte jetzt auch, "sich finanziell neu zu finden", sagt Walter, Familienvater und Selbstständiger in Sachen Autoteilehandel: "Wir müssen eine geordnete Finanzierung auf Dauer sichern." Sparsam wirtschaften, Einnahmen erhöhen, so die Maxime. Das Projekt Pensionshunde ausbauen, könnte Geld in die Kasse bringen. In jedem Fall wichtig, da ist sich der Vorstand einig: Das eigene Image aufpolieren. Dazu pflegen sie ihren Internetauftritt, wollen eine Plattform bieten und intensivieren die Öffentlichkeitsarbeit.

Ein ganz zentraler Punkt im Handlungsprogramm: "Wir haben die Vermittlung unserer Tiere wieder in den Mittelpunkt gerückt, das ist ja auch die eigentliche Aufgabe, die Tiere wieder in gute Hände abzugeben", sagen Walter und seine Mitstreiter.

Dass es weniger Tiere geworden sind, ist Christine Frisch aus Schiffweiler aufgefallen. Besorgt hat sie sich an unsere Zeitung gewandt: "Wo sind die alle hin?" "Wir lassen doch keine Tiere verschwinden. Wir suchen ein neues Zuhause für sie", sagen die neuen Verantwortlichen. Christine Frisch sagt, sie vermisse Fritzi, ihren zugelaufenen, cremeroten Kater: "Ich habe ihn aus gesundheitlichen Gründen ins Tierheim gegeben und jetzt habe ich ihn dort nicht mehr gefunden." Wir haben Jörg Walter gefragt. Der 46-Jährige hat recherchiert: "Nach meinen Informationen ist Fritzi vermittelt worden." Noch vor dem Leitungswechsel. Christine Frisch: "Vielleicht liest das jemand und meldet sich, dass Fritzi bei ihm ist."

Haus- und Hofkater Mathis übrigens, hätte gegen ein kuscheliges Zuhause als Freigänger auch nichts einzuwenden. . .

tierheim-linxbachhof.de

Sie kennen das Tierheim Linxbachhof und Sie haben den Leitungswechsel begleitet. Ihr Eindruck?

Willimzik: Ich bin froh, dass ein neuer Vorstand da ist, dass er alles aktiv angeht. Ich bin auch froh, dass der neue Vorstand erkannt hat, dass man im Team am besten vorankommt. Die Mannschaft sollte in den nächsten Monaten alles auf einen ordentlichen Weg bringen.

Das klingt schon nach Handlungsbedarf. . .

Willimzik: Das Tierheim Linxbachhof war sicher das Lebenswerk der Schaffners (den früheren Verantwortlichen, die Redaktion). Die Unterbringung der Katzen war gut gemeint, aber nicht zeitgemäß. Kuschelig, doch ein Tierheim soll keine neue Heimat bieten, sondern Tiere in Not aufnehmen und sie möglichst schnell wieder vermitteln. Was mir wichtig ist: Wir brauchen einen modernen Tierschutz . Es reicht nicht, die Tiere lieb zu haben. Das sollte man natürlich schon. Aber es braucht auch Fachwissen zum Tierschutz und zum Umgang mit den Tieren.

Welche Auflagen muss ein Tierheim denn erfüllen, wie wird kontrolliert?

Willimzik: Es gibt die beiden Kontrollinstanzen Amtstierarzt und Tierschutzbund. Die statten einem Tierheim regelmäßig Besuche ab. Bei diesen Besuchen entstehen detailliert im Protokoll festgehaltene Auflagen, die dann umzusetzen sind.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer neue Vorstand: 1. Vorsitzender Dirk Walter, 2. Vorsitzender Wolfgang Schuh, Schatzmeister Rainer Breuer, Schriftführerin Claudia Bastuck. Als Beisitzer fungieren: Astrid Halm, Uta Altmann, Fairuz Al-Amir, Monika Breuer, Tina Uecker. red

 Wolfgang Schuh knuddelt mit Bobby (9). Foto: cle

Wolfgang Schuh knuddelt mit Bobby (9). Foto: cle

Foto: cle
 Claudia Bastuck schmust mit Katzenbabys. Foto: cle

Claudia Bastuck schmust mit Katzenbabys. Foto: cle

Foto: cle
 Kater Mathis kam als Findelkatze auf den Hof. Foto: Verein

Kater Mathis kam als Findelkatze auf den Hof. Foto: Verein

Foto: Verein

Zum Thema:

Am RandeNeben den Mitgliedern stemmen zwei Tierpfleger (1,5 Stellen), fünf Minijobber, eine Absolventin des Freiwilligen Ökologischen Jahres sowie viele ehrenamtliche Helfer die Arbeit auf dem Hof. Dazu zählen Gassi-Geher und Katzen-Streichler, aber auch Zupacker und helfende Hände, wo immer sie gebraucht werden. Mitstreiter willkommen. cle

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