Neu besetzen oder einsparen

Neunkirchen · Wie geht es nach Sören Meng in der Neunkircher Verwaltung weiter? Während sich die Verwaltungsspitze noch etwas bedeckt hält, haben die Vorsitzenden der beiden großen Fraktionen von SPD und CDU einen klaren Trend. Sie könnten sich auch vorstellen, den Dezernentenposten einzusparen.

Der Neunkircher Sozialdezernent Sören Meng (SPD ) wechselt im Januar auf den Chefsessel im Landratsamt. Die Wahl hat er zwischenzeitlich angenommen, Mitte des Monats, wenn alle Einspruchsfristen vorbei sind, hat dann auch formal alles seine Richtigkeit. Während damit nach dem vorzeitigen Ausscheiden Cornelia Hoffmann-Bethscheiders aus dem politischen Spitzenamt auf Kreisebene die Führungsfrage beendet ist, stellt sie sich in der Stadt Neunkirchen neu. Neben Oberbürgermeister Jürgen Fried und Bürgermeister Aumann ist Meng der dritte Kopf im Verwaltungs-Triumvirat. Wie es dort weitergehen soll, ist noch nicht beschlossen, aber eine klare Tendenz zeichnet sich ab: Aus drei mach zwei.

Chef-Sozialdemokrat Willi Schwender sagt auf SZ-Nachfrage, seine Fraktion habe sich in ihrer gesamten Stärke mit dem Thema noch nicht beschäftigt, der Fraktionsvorstand aber diese Woche schon einmal eine Willensbildung formuliert. Schwender: "Wir wollen zunächst schauen, wie es mit zwei Hauptamtlichen klappt." Damit wolle die SPD auch ein Zeichen setzen in der Frage um Einsparpotenziale. Das könne und müsse unter dem Eindruck der schwierigen Haushaltslage auch in den Spitzenpositionen greifen. Sicher gebe es viel Arbeit, die der Dezernent Meng geleistet habe ("Die Arbeit ist vorhanden, sonst hätten wir die Stelle nicht besetzt"), gerade unter dem Eindruck des Flüchtlingsstromes stehe sein Dezernat vor Herausforderungen. Dennoch sei man bereit, die Einsparoption zu probieren.

CDU-Fraktionschef Karl Albert sagt: "Die CDU-Linie war bislang, auf einen zweiten Beigeordneten zu verzichten." Seine Fraktion habe in den vergangenen Jahren indes immer mitgewirkt, wenn Mitarbeiter aus tieferen Verwaltungsebenen ge- oder befördert wurden. Er erinnert dabei an die Stelle im Beteiligungsmanagement. Auch Albert sagt, das Thema sei noch nicht zu Ende diskutiert, weder in der Fraktion noch mit der Verwaltungsspitze. Aber auch wenn es noch keine abschließende Meinung gebe, könne er sich vorstellen, auf den zweiten Dezernenten zu verzichten. Allerdings wirbt der Christdemokrat dafür, ein bis zwei ehrenamtliche Beigeordnete zu installieren. Denn Fried und Aumann könnten nicht alle offiziellen Termine wahrnehmen, die sich bislang auf drei Köpfe verteilt haben. Bei diesen Beigeordneten müsse man allerdings auch darauf achten, dass sich ihre Tätigkeit nicht im reinen Repräsentieren erschöpfe.

Oberbürgermeister Fried teilt auf Anfrage dies mit: "Bei der künftigen Besetzung der Dezernentenstelle, welche bis Jahresende der Beigeordnete Sören Meng ausfüllt, ist keine Eile geboten." Zunächst werde durch verwaltungsinternes Umstrukturieren ein reibungsloser Ablauf der Verwaltung gewährleistet. Im neuen Jahr sollen dann "mit Ruhe und Sorgfalt Gespräche mit den verantwortlichen Stadtratsfraktionen stattfinden". Eine eventuelle vorübergehende Nichtbesetzung müsse nicht von Dauer sein.Jürgen

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