"Nein zu weiterem Flächenfraß"

Neunkirchen. In seiner September-Sitzung hat der Neunkircher Stadtrat einstimmig einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan im Bereich Ebersteinstraße (Nr. 122) gebilligt. Dabei geht es um die Möglichkeit, auf einem bisher als Grün- und Schrebergartenfläche genutzten Areal acht Parzellen für den Eigenheim-Bau auszuweisen

 In der Ebersteinstraße: Anlieger sorgen sich um die dortige Grünfläche. Es sind bereits Bäume gefällt worden. Foto: Willi Hiegel

In der Ebersteinstraße: Anlieger sorgen sich um die dortige Grünfläche. Es sind bereits Bäume gefällt worden. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. In seiner September-Sitzung hat der Neunkircher Stadtrat einstimmig einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan im Bereich Ebersteinstraße (Nr. 122) gebilligt. Dabei geht es um die Möglichkeit, auf einem bisher als Grün- und Schrebergartenfläche genutzten Areal acht Parzellen für den Eigenheim-Bau auszuweisen. Was eine Gruppe von Neunkircher beziehungsweise Wiebelskircher Bürgern, die im Umfeld des eventuellen Neubau-Gebietes wohnen, in Alarmzustand versetzt hat. "Nein zu weiterem Flächenfraß", schreibt Johann Auchtor auf Facebook und hat flugs zum Ortstermin mit der SZ ein Dutzend Leute zusammengetrommelt, die alle Angst haben, das "grüne Fleckchen Erde" könne unter die Bagger geraten. Teilweise gärtnern sie dort selbst auf Pachtland - wie Hildegard und Kurt Gromminger - oder genießen die Natur vor der Haustür als Beobachter von ihren Wohnhäusern aus oder als Spaziergänger."Uns ist aufgefallen, dass in der letzten Zeit hier Leute zum Schauen und Messen auf dem Gelände unterwegs waren", sagt Markus Borr. Außerdem sei der Baumbestand auf einem Grundstück an der Ebersteinstraße vor einigen Tagen gefällt worden. Was darauf schließen lasse, dass es ganz konkrete Absichten gebe, hier Bauland zu schaffen.

Auf Anfrage der SZ stellte der Neunkircher Stadt-Pressesprecher Markus Müller klar, dass bislang noch kein Bebauungsplan (B-Plan) beschlossen worden sei, wie irrtümlich in der SZ gemeldet worden war. Vielmehr habe nun das Verfahren zur Aufstellung eines B-Planes begonnen, was erfahrungsgemäß rund sechs Monate dauere. Bis Freitag, 19. Oktober, laufe nun die frühzeitige Bürgerbeteiligung. Während der Öffnungszeiten des Neunkircher Rathauses können sich Bürger im Zimmer 801 über den Geltungsbereich des Plans und andere Details informieren. Danach werde der Entwurf für einen B-Plan gefertigt. Wenn der Stadtrat dem Entwurf zustimme, wird er für vier Wochen offen gelegt und die Träger öffentlicher Belange können ihre Stellungnahme abgeben. Die dabei eingehenden Anregungen würden geprüft und gegebenenfalls eingearbeitet. Dieser Entwurf werde dann, so Müller, wieder dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Darüber könne der Rat dann einen Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan treffen. Dieser trete dann nach der Bekanntmachung in Kraft.

Die Fläche gehört der evangelischen Kirchengemeinde und einem privaten Eigentümer. Laut Müller ist der Stadtverwaltung von Bau-Interessenten nichts bekannt.

Diese Aussage beruhigt Anlieger wie Klaus-Bernd Barrois oder die Familien Barth und Knoll allerdings nicht. Sie fürchten, dass sehr wohl schon "jemand" ein Auge auf die Grünfläche geworfen habe. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, dass zu beachten sei, dass hier früher oberflächennaher Bergbau betrieben worden sei, der aufwändige Fundamente erfordere.

"Wir werden genau verfolgen, was passiert", sagt Johann Auchtor mit Blick auf Rathaus und Neunkircher Stadtrat. Angesichts zahlreicher Leerstände und Baulücken in Neunkirchen, sei ein Neubau-Gebiet völlig unnötig.

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