Natur- und Vogelschutzverein Ludwigsthal 1,6 lehrreiche Kilometer rund um Vögel und Natur (mit Bildergalerie)
Ludwigsthal · Der Natur- und Vogelschutzverein Ludwigsthal hat den Vogellehrpfad neu gestaltet. Am 30. Juli ist offizielle Einweihung.

Der Vogellehrpfad in Ludwigsthal wurde neu gestaltet
Noch ist man hier richtig. Der Eingang zum Vogellehrpfad des Natur- und Vogelschutzvereins Ludwigsthal befindet sich offiziell noch ortseingangs rechts der Furpacher Straße. Parken: Eher etwas schwierig, auch wenn hier ein offiziell publik gemachter Rastplatz ist. Gerne genutzt im Übrigen. Doch bald wird es einfacher, das Parken. Mit der Einweihung des renovierten Pfades nämlich ist der offizielle Eingang in den Waldlehrpfad am Waldstadion. Ausreichend Parkplätze und je nachdem auch noch Einkehrmöglicheit.
In grünen Poloshirts
1,6 Kilometer lang ist der eigentliche Lehrpfad, ein erweiterter Rundweg vergrößert nochmal fast aufs Doppelte. Der ist allerdings (noch) nicht bestückt mit Hinweistafeln. Nur ganz am Ende, an der Kehre, ist eine. Demnächst aber sollen noch mit Unterstützung der Stadt Lehrtafeln für Kinder aufgestellt werden. Doch jetzt geht es erst einmal um den eigentlichen Waldlehrpfad, in der Endphase seiner Renovierung. Seit vergangenem Jahr wird daran gearbeitet. Alle zwei Wochen samstags, je nach Arbeitsanfall auch mal mittwochs. Zehn Leute kommen immer zusammen, erzählt der noch recht frisch gebackene Vorsitzende Erik Stauner. Am Tag des SZ-Besuches sammeln sie sich an der Sitzgruppe nahe der wunderschönen großen Vogeltränke. An ihren Poloshirts kann man sie erkennen: Sattes Grün, den Symbolvogel, den Eisvogel, klein auf der linken Brust. „Die sind neu“, erzählt Stauners Stellvertreter Frank Kist. Kann man übrigens auch bestellen über die Online-Seite des Vereins.
Glockenturm am Wegesrand
Außer Stauner und Kist warten hier Volker Ziegler, Dieter Steinmann, Walter Klein, Helmut Wellner. Und natürlich Robert Pillong, Stauners Vorgänger im Amt. „Seit 2008“, so erzählt der, „ist das wieder die erste Renovierung des Weges.“ Für die SZ gibt es einen kleinen Schnelldurchgang zusammen mit Vorsitzendem und Stellvertreter, die dieselben Ämter nur umgekehrt auch bei der örtlichen Feuerwehr innehaben. Ein eingespieltes Team. Los geht es an der großen Vogeltränke, die eigentlich schon aus dem Jahr 1976 stammt, immer wieder renoviert und erneuert wurde. Vergangenes Jahr notgedrungenermaßen, die Folie war durch badende Hunde völlig kaputt. Jetzt gibt es einen Zaun drumrum. Angefangen hat die eigentliche Erneuerungs-Arbeit mit den kleinen Tafeln, über 20 Jahre sind die alt. „Aber so lange die halten, bleiben die auch noch.“ Aber der Inhalt ist neu: Nicht mehr nur ein Foto, sondern ein kurzer Text. Infos gibt es über QR-Code, inklusive der zum Foto gehörenden Tierstimme. Sechs kleine neue Schilder sind aufgestellt, fünf große. Neu: Es gibt jetzt auch Quiztafeln. Verdient gemacht darum hat sich im Verein vor allem Hobbyschreiner Volker Ziegler. Originelles Kleinod am Wegesrand: Das Modell des ehemaligen Glockenturms der Ludwigsthaler Kirche, Relikt eines Heimatfest-Umzugs von 1975 und heute Futterstelle.
Start künftig am Sportplatz
Während es die steile – aber sichere – Treppe vom ursprünglichen Vogelschutzgehölz aus dem Jahr 1973 im unteren Teil nach oben geht, machen Stauner und Kist auf die Nistkästen aufmerksam. Rund 100 gibt es am Pfad verteilt, auch einen Fledermauskasten und einen für Eulen. Die Nisthöhlen fertig das WZB, das Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe, die Vereinsmitglieder verfeinern dann noch. Oben angekommen, ist man dann schnell am Sportplatz. „Hier haben wir beim letzten Arbeitseinsatz freigeschnitten“, erzählt Stauner und meint die Fläche zwischen Sportplatz-Absperrung und Wald. Hier, wo der Pfad künftig starten wird, gibt es eine niegenagelneue Karte, die den Rundweg zeigt, den kleinen und den erweiterten.
Bezug zum Ort
Gerade erst fertig geworden: eine 170 Jahre alte Baumscheibe mit markierten Punkten. Die Infotafel daneben wird noch den anderen angepasst werden, ist also noch nicht ganz fertig. Die Infos hat sie aber schon. Beispielsweise die Erklärung für die Punkte auf der Baumscheibe, neben großen Weltereignissen ganz viel Bezug zum Ort. „Das war gar nicht so einfach, Ludwigsthal in den historischen Aufzeichnungen zu finden“, erklärt Kist. Denn, wer wüsste es besser, als er, „Plandascher“ durch und durch ist der 57-Jährige: „Bis zur Gebietsreform gehörte Ludwigsthal zu Bexbach.“ Die alten Telefonnummern zeugen noch davon. Der 59-jährige Vorsitzende ist Zugezogener, ursprünglich aus Kleinblittersdorf, aber schon 30 Jahre hier.
im nächsten Jahr 50
Auf dem Weg zurück gibt es noch viel zu erzählen: Über die Arbeit, um alles sauber zu halten, Sturmschäden zu beseitigen, oder die Patenschaft, die die Jungfeuerwehr des Ortes übernommen hat und aktiv einbringt, das Ostereiersuchen sowie das ganz neue Projekt mit dem Kindergarten Furpach, oder auch darüber, wie 1973 alles anfing, als hier noch eine wilde Müllkippe war („drei Lkw-Ladungen Müll wurden weggekarrt“, sagt Pillong). Über 600 Arbeitsstunden haben die Mitglieder geleistet, so rechnet Volker Ziegler zusammen, um den Waldlehrpfad neu zu gestalten. Unterstützung finanzieller Art gab es vom Umweltministerium. Feierliche Eröffnung ist am 30. Juli um 10 Uhr – natürlich am neuen Einstieg beim Waldparkplatz. Und nächstes Jahr steigt schon das nächste große Fest: Da wird der Verein 50.