Nach 50 Jahren ein Danke an die Lehrerin

Wellesweiler · Das letzte Mal haben sie sich vor 25 Jahren gesehen. Arbeitsmäßig oder durch Heirat bedingt sind einige mittlerweile in anderen Regionen beheimatet. Jetzt trafen sich die ehemaligen Schulkameradinnen wieder.

 Die ehemaligen Schülerinnen hatten sich im griechischen Lokal Parthenon in Wellesweiler getroffen. Foto: Jörg Jacobi

Die ehemaligen Schülerinnen hatten sich im griechischen Lokal Parthenon in Wellesweiler getroffen. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Was war das für eine Freude, sich nach einem halben Jahrhundert wiederzusehen. Über zwanzig ehemalige Schülerinnen der Kreisrealschule Neunkirchen hatten sich im griechischen Lokal Parthenon zum Jubiläums-Klassentreffen getroffen. Die frühere Klassensprecherin Monika Rauer und Gabi Neufang-Bodmann hatten das Zusammenkommen nach all den vielen Jahren organisiert. Das letzte Treffen lag mittlerweile schon fünfundzwanzig Jahre zurück. Herzliche Umarmungen hatten da Vorrang, bevor der Mantel an der Garderobe abgegeben wurde. "Schön, dich wiederzusehen", "du siehst aber gut aus" hörte man da allenthalben.

Alle von damals hatten sich gleich erkannt und waren sofort wieder wie einst vereint. Viele der Absolventinnen der Mittleren Reife aus dem Kreis Neunkirchen sind wegen der Arbeit oder durch Heirat mittlerweile in anderen deutschen Regionen beheimatet. So kamen viele aus Heidelberg, Düsseldorf, Wiesbaden, Duisburg und Trier zum Treffen in ihre ehemalige Schulstadt und Exheimat angereist. Viele Anekdoten aus der "alten Zeit" wurden an diesem Abend noch einmal lebendig ausgetauscht.

Die Mittelschule, wie damals die Realschule hieß, hatte getrennte Pausenzeiten für die Mädchen und die Jungen. Darüber kann man heute nur schmunzeln. Die Damen des Einschulungsjahrgangs 1960 konnten sich auch noch gut daran erinnern, als sie in ihrer Freizeit Postkarten, symbolisch für Bausteine, für eine Mark verkauft hatten. Der Bau des Schullandheims in Berschweiler wurde damit unterstützt. An diesem Abend wurde dann auch keine Mail abgesetzt, sondern so wie früher eine handschriftliche Postkarte in Schönschrift an die "einzigartige und hoch geschätzte Klassenlehrerin" Rita Friedrich geschrieben und alle unterschrieben.

"Wir alle haben auch nach fünfzig Jahren unserer Lehrerin ‚danke' zu sagen. Sie hatte uns sogar nach Stuttgart, zu Mozarts ‚Zauberflöte' mitgenommen, um uns zur klassischen Musik zu führen. Rock'n'Roll interessierte uns damals allerdings mehr. Heute sind wir uns alle einig, was Lehrerin Friedrich mit uns damals unternommen hatte, ist so, wie wenn man in der heutigen Zeit eine Klassenfahrt nach San Francisco unternehmen würde. Uns hat auch die Klassik nicht geschadet, nicht nur Beatles ist Musik, sondern auch Beethoven", sagte Monika Rauer. Dann kam der Grieche und fragte: "Wer von den Damen hatte Athenspieß bestellt?"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort