Mutig gegen Vorurteile und Rechtsextremismus angehen

Neunkirchen. Drei Tage lang konnten die Jugendlichen der zehnten Klasse des KBBZ Neunkirchen ihre Gefühle und Gedanken zum Thema Vorurteile und Rechtsextremismus in Geschichten, Musik, Tanz und Theater zum Ausdruck bringen

 Die Schülerinnen lernten bei Miguel Bejarano Bolivar, wie man ohne Worte, aber mit großen Gesten Emotionen ausdrücken kann. Foto: KBBZ

Die Schülerinnen lernten bei Miguel Bejarano Bolivar, wie man ohne Worte, aber mit großen Gesten Emotionen ausdrücken kann. Foto: KBBZ

Neunkirchen. Drei Tage lang konnten die Jugendlichen der zehnten Klasse des KBBZ Neunkirchen ihre Gefühle und Gedanken zum Thema Vorurteile und Rechtsextremismus in Geschichten, Musik, Tanz und Theater zum Ausdruck bringen. Vier Referenten, Marc Bollow (Musik), Sabina Schäfer-Cordes (Darstellendes Spiel), Miguel Bejarano Bolivar (Tanztheater) sowie Dominik Berdin (Kreatives Schreiben), waren für die Projekttage verpflichtet worden. Yasam Cetin, Lehrerin am KBBZ und für die Koordination der Projekttage verantwortlich, war bereits am zweiten Tag völlig begeistert von den ersten Ergebnissen. "Alle Schüler haben eine Gruppe gefunden, und das unabhängig vom Klassenverband. Sie bringen sich ein und zeigen sich uns Lehrern von einer ganz anderen Seite, haben bislang für uns unbekannte Talente", sagte sie. Anfangs, so erzählte sie, hätten manche noch Hemmungen gehabt, doch mittlerweile arbeiteten die vier Gruppen intensiv am Thema."Wir mussten die Jugendlichen nicht für das Thema sensibilisieren, es ist ihnen aus dem Alltag schon bekannt", so Cetin. Vor allem nachhaltig soll das Projekt sein, betont die Pädagogin. "Noch sind die Jungen und Mädchen in einem Alter, in dem wir sie als Schule beeinflussen können. Durch die Arbeit am Thema wollen wir Vorurteile abbauen. Denn nur, was man nicht kennt, macht Angst", erklärt Yasam Cetin.

Abteilungsleiterin Birgit Müller-Closset zeigte sich bei einem Rundgang ebenfalls begeistert von den ersten Ergebnissen. Man wolle mit dem Projekt den Jugendlichen zeigen, dass man sich für sie interessiert. Denn, so betonte Yasam Cetin, die Projekttage seien für die Schüler gedacht und dafür, dass sie etwas für das weitere Leben mitnehmen, Nachhaltigkeit sei wichtig.

So wie bei Felix Harry und den Mitgliedern der Gruppe Kreatives Schreiben. Während Referent Dominik Berdin am ersten Tag noch die Grundsätze des Schreibens erläutert hatte, waren die Jugendlichen am zweiten Projekttag schon mitten bei der Arbeit, hatten zwei Geschichten geschrieben und diese szenisch eingeübt. Den Gefühlen zum Thema musikalisch freien Lauf lassen konnten die Jungen im Schlagzeug-Projekt. Eine gute Körperwahrnehmung verlangte Sabina Schäfer-Cordes. Bei ihr mussten sich auch die Jungen auf kleinere Tanzfolgen einlassen.

Wohl der am meisten ambitionierte Referent war Bolivar. Bei ihm wurde das Thema in einer kleinen Theatersequenz erarbeitet und schon die ersten Ergebnisse waren überaus beeindruckend. Die Projekttage unter dem Motto "Mutig gegen Vorurteile und Rechtsextremismus" am KBBZ Neunkirchen werden im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Lokalen Aktionsplan des Landkreises Neunkirchen gefördert. red

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