Musiker spannen Bogen von Opernmelodien bis zu Filmmusik

Wiebelskirchen · Beim Jahreskonzert des Musikvereins Harmonie am Samstagabend gab es viel Beifall und am Ende stehende Ovationen. Zu Recht, denn was Orchesterchef Werner Ley und seine 29 Musiker den über 200 Besuchern im Kulturhaus boten, war beste Abendunterhaltung.

"Wir machen Musik" hatte der Verein sein Konzert im Jahr des 95-jährigen Bestehens überschrieben und mit diesem Titel von Peter Igelhoff wurde das gut zweistündige Programm auch eröffnet.

Das Konzert war Höhepunkt und Abschluss der Probenarbeit des ganzen Jahres und zudem hatten sich vornehmlich jugendliche Orchestermitglieder bei einem einwöchigen Seminar im Neunkircher Robinsondorf intensiv auf den Konzertabend vorbereitet. Das galt auch für Moderator Dietmar Fritz, der sich als lebendiger Opern- und Operettenführer erwies. Ihm gelang es, binnen fünf Minuten den Inhalt eines dreistündigen Bühnenwerks auf den Punkt zu bringen, um damit den Hintergrund der jeweiligen Musikstücke zu erläutern. Fritz machte auch deutlich, was sich das Orchester für den Abend vorgenommen hatte und meinte: "Wir wollen versuchen, Sie mit unserer Leidenschaft ein bisschen anzustecken".

Nach dem Eröffnungsstück intonierte das Orchester den Konzertwalzer Estudiantina von Emile Waldteufel, den man in Auszügen auch als den Schlager "Spaniens Gitarren" kennt. Nach einem Medley aus der Operette "Eine Nacht in Venedig" von Johann Strauß galt die Aufmerksamkeit den beiden jungen Solistinnen Celine Benoist am Bariton und Sophie Martin am Waldhorn und auch für ihren Beitrag gab es viel Beifall. Bei dem großen Wunschkonzert, einer Melodienfolge aus Oper, Operette und Konzert, meisterten die Musiker problemlos die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Musikrichtungen. Zum Schluss des ersten Teils kam noch einmal Johann Strauß zu Ehren mit dem Einzugsmarsch aus dem "Zigeunerbaron".

Für den zweiten Teil des Konzertes hatten sich Werner Ley und seine Musiker fast ausschließlich Film- und Musicalmelodien aufgehoben. Der Bogen spannte sich von einem Potpourri aus "Annie get your gun" von Irving Berlin über den Soundtrack aus dem James-Bond-Film "Dr. No", die Musik aus dem Streifen "How to train your Dragon" bis zur Musik aus dem Walt-Disneyfilm "Frozen". Dass die Musiker der Harmonie auch zeitgenössische Facetten beherrschen, ließen sie bei dem Titel "Sir Duke" anklingen, den Stevie Wonder 1976aufgenommen hatte. Schwungvoll wie das Konzert begonnen hatte, ging es mit dem "Boccaccio-Marsch" aus der gleichnamigen Operette von Franz von Suppé zu Ende.

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