Musikalische Reise in die 1920er Jahre in Heiligenwald

Heiligenwald. "Jetzt krachen viele Banken, wer hätte das gedacht! Erst kürzlich las ich wieder, 's ist ein Bankier verkracht." Was sich anhört wie ein modern gedichteter Satire-Vers im Bezug auf die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise, täuscht

Heiligenwald. "Jetzt krachen viele Banken, wer hätte das gedacht! Erst kürzlich las ich wieder, 's ist ein Bankier verkracht." Was sich anhört wie ein modern gedichteter Satire-Vers im Bezug auf die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise, täuscht. Die Zeilen stammen aus dem Lied "Es geht vorwärts" von Otto Reutter (1870-1931), das vor mehr als 100 Jahren geschrieben wurde. Er war "der große Comedian" im Berlin der 1920er Jahre und zählte zu den bestbezahlten Musikern dieser Zeit. Die Texte seiner unzähligen Couplets sind an Humor und Schlagkraft kaum zu übertreffen und auch heute aktueller denn je.Dies bewiesen Ewald Schu (Gesang) und Christoph Schach (Piano), die bereits zum dritten Mal das gut besuchte Bürgerhaus in Heiligenwald mit auf eine Reise in eine zeitlose Vergangenheit in die goldenen 1920er nahmen. "In 50 Jahren ist alles vorbei" oder "Nehm'n Sie 'nen Alten" sind nur zwei der zahlreichen Couplets Reutters, die Schu an diesem Abend aus seinem großen Repertoire vortrug.

Zwischen den Darbietungen erfolgten perfekt abgestimmt Auftritte des A-cappella-Ensembles "Choract", das unter der musikalischen Leitung Christoph Schachs steht. Dargeboten wurden Hits wie "Veronika, der Lenz ist da" oder "Mein kleiner grüner Kaktus", sodass das Motto des von der Gemeinde Schiffweiler veranstalteten Abends "Otto Reutter trifft Comedian Harmonists" ohne Frage erfüllt wurde. Schu betonte: "Es wird ein Stück deutsche Vergangenheit heute Abend präsentiert. Es wäre schade, wenn solche Lieder einfach in Vergessenheit gerieten, gerade wegen ihrer Aktualität." san

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