Monatlich kommen zehn bis 15 Neubürger hinzu

Wellesweiler · Aufgrund ihrer Größe und Einwohnerzahl muss die Stadt Neunkirchen ein Drittel aller Flüchtlinge aufnehmen, die dem Landkreis zugewiesen werden. Die Integration läuft immer besser, aber nach wie vor fehlt Wohnraum.

 Celko Cudina und Gertrud Backes beim Redaktionsbesuch Anfang des Jahres. Auch damals ging es um das Thema Flüchtlinge. Foto: Willi Hiegel

Celko Cudina und Gertrud Backes beim Redaktionsbesuch Anfang des Jahres. Auch damals ging es um das Thema Flüchtlinge. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen aus Krisengebieten gehört längst zur täglichen Arbeit im Neunkircher Rathaus. Hierüber informierten Gertrud Backes, die Leiterin des Amtes für soziale Dienste, Kinder, Jugend und Senioren und der städtische Integrationsbeauftragte Zeljko Cudina am Mittwoch den Ortsrat Wellesweiler . Die Amtsleiterin erläuterte, dass die Kommunen nach den Bestimmungen des Landesaufnahmegesetzes zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern verpflichtet sind. Deren Anzahl und ihre Verteilung des Personenkreises wird nach einem vorgegebenen Verteilerschlüssel durch die Landesaufnahmestelle in Lebach festgelegt. Aufgrund ihrer Größe und der Einwohnerzahl muss die Stadt Neunkirchen danach ein Drittel aller Flüchtlinge aufnehmen, die dem Landkreis Neunkirchen gemeldet und zugewiesen werden. Seit Oktober 2013 waren das 141 Personen, von denen 110 auf Wohnungen verteilt sind. Monatlich kommen zehn bis 15 neue Personen hinzu.

Laut Zeljko Cudina handelt es sich vornehmlich um Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea. Dass vorwiegend männliche Einzelpersonen nach Neunkirchen kommen, erschwert nach seinen Angaben die Unterbringung, weil die verfügbaren Wohnungen in der Regel auf Familien ausgerichtet sind. In Neunkirchen kann die Stadt größtenteils auf Wohnungen zurückgreifen, die die GSG zur Verfügung stellt. "Zurzeit wird aber verstärkt auch Wohnraum durch Privatleute angeboten", informierte Cudina. Die Unterbringung der Flüchtlinge erfolgt nicht willkürlich, sondern dort, wo Wohnraum vorhanden ist, erklärte er. Dies sei sowohl in der Innenstadt als auch in Außenbezirken der Fall.

Sowohl Backes als auch Cudina erklärten, dass die Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter mit der wohnlichen Versorgung von Flüchtlingen grundsätzlich erledigt ist. Unabhängig davon stünden die Mitarbeiter aber auch danach noch bei Behördengängen und anderen Erledigungen zur Verfügung. Beide Behördenmitarbeiter versicherten, dass sich die Abwicklung der Flüchtlingsunterbringung nach über einjähriger Erfahrung erheblich verbessert hat. Ortsvorsteher Hans Kerth informierte in der Sitzung über ein Schreiben, mit dem Oberbürgermeister Jürgen Fried an die Ortsräte appelliert, Willkommenstage für Neubürger und Flüchtlinge zu veranstalten.

Am Beispiel der Integration durch Sport könne auf diese Weise eine Einbindung von Flüchtlingen in das Vereinsleben erfolgen. Es könnten dadurch ungezwungene Kontakte geknüpft und die Integration der Flüchtlinge in ihrem neuen Heimatort gestärkt werden. SPD-Ortsrat Ralf Günder, der zugleich Vorsitzender des TV Wellesweiler ist, machte aber deutlich, dass dies aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht so einfach sei. Es müsse unter anderem die Zahlung des Mitgliedsbeitrags sichergestellt sein, weil nur dann Versicherungsschutz für die Personen bestehe.

Der Ortsvorsteher ging auch auf die Bevölkerungsentwicklung in Neunkirchen ein und erwähnte, dass Wellesweiler zu jenen Stadtteilen gehört, die im vergangenen Jahr eine Steigerung der Einwohnerzahl zu verzeichnen hatten. "Das hat aber nichts mit der Zuweisung von Flüchtlingen zu tun", stellte Kerth klar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort