Mitsingen ausdrücklich erwünscht – aber bitte ohne „Nordseeküste“

Neunkirchen · "Normalerweise ist unsere Instrumentierung auf das Nötigste begrenzt, aber wenn wir schon in der Reithalle spielen, dann mit großem Tamtam, mit großem Kino", sagte Thomas Färber zu Beginn des Konzertes am Freitagabend.

Die Band Last Order, bestehend aus Renate Iffland (Pipes, Whistles, Gesang ), Markus Fuchs (Gitarre , Gesang ) und Thomas Färber (Gitarre , Mandoline, Bass) sorgten von Anfang an für eine gute Stimmung in der fast ausverkauften Reithalle. "Großes Kino" bedeutete in diesem Fall die zeitweise Unterstützung durch Thomas Bohr (Percussions) und Susanne Lehmann (Geige), beide auch Mitglieder der Band Myrddin wie Fuchs und Iffland. "Handgemachte Folk Music" war angesagt, "authentisch, ohne Schnickschnack, selbstgemacht und von ganzem Herzen". So stand es im Programmheft, und das war kein leeres Versprechen.

Traditionelle Pub-Musik, englische und irische Popsongs, aber auch ein paar völlig neu arrangierte Songs wie der einer "bekannten Folk-Größe aus den USA" sorgten für Überraschungen. Es dauerte ein paar Takte, bis man wusste, von wem die Rede war: Lady Gaga und "Pokerface". Oder auch einer der ersten Hits von Britney Spears , "Baby One More Time". "Die Akkorde erinnern zu Anfang an "Hotel California", ist es aber nicht! Bitte raten." Mit Britney Spears war einem Abend wie diesem nun wirklich nicht zu rechen, machte aber umso mehr Spaß. So wechselte Modernes wie "I will dance" von der Frauenband Katzenjammer zu der alten Geschichte von "Molly Malone" und "Whisky in the Jar" oder auch - zum Mitsingen - "The wild Rover", wobei das Publikum gebeten wurde, sich das Wort "Nordseeküste" zu verkneifen.

Je später der Abend, je höher die Raumtemperatur. Den Dreien auf der Bühne lief unter den Scheinwerfern der Schweiß in Strömen. Der Barmann hatte ein Einsehen und verteilte drei Handtücher. Aber ihre Anstrengung wurde belohnt mit begeistertem, rhythmischem Mitklatschen und viel Applaus von einem zufriedenen Publikum, das ohne Zugabe nicht nach Hause gehen wollte.

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