Bei Weißwurst und Brezeln hat der SPD-Ortsverein Wellesweiler am Freitagabend mehrere langjährige Mitglieder geehrt. Die sechs Genossen, die bei der Herbstveranstaltung in der Awo-Begegnungsstätte anwesend waren, bringen es zusammen auf 290 Jahre Mitgliedschaft in der Wellesweiler SPD, aber jeder einzelne besitzt das rote Parteibuch seit mindestens 40 Jahren. „Langjährig zu einem Verein zu gehören, ist heutzutage längst nicht mehr alltäglich“, befand der Vorsitzende Ralf Günther. Aber in unruhigen politischen Zeiten, in denen positive Wahlergebnisse für die so genannten Volksparteien nicht mehr garantiert sind, sei es umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die sich dort zugehörig fühlen und mit ihrem Tun und ihrer Einstellung weiterhin demokratische Werte verteidigen, erklärte er. „Für die Arbeit vor Ort heißt es für uns, dass wir uns um die Anliegen der Bürger kümmern“, machte der Vorsitzende deutlich. Der Wellesweiler SPD-Ehrenvorsitzende Gerhard Müller dankte im Namen aller Jubilare für die Ehrungen. Er machte deutlich, dass den Sozialdemokraten noch immer der Wind ins Gesicht bläst, „und daran ändert auch das gute Ergebnis der SPD in Wellesweiler nichts“. Müller regte eine Bürgerbefragung im Ort an, „um zu hören, was die Leute bewegt“. „Welchen Ort gibt es, wo man als Sozialdemokrat lieber hinkommt als nach Wellesweiler?“, scherzte Oberbürgermeister Jörg Aumann angesichts des SPD-Ergebnisses im Mai, als die Partei 75 Prozent der Stimmen holte. Zuvor hatte Ralf Günther Urkunden, Ehrennadeln und Präsente an die sechs verdienten Genossen überreicht. Dienstälteste Jubilare des Abends waren Wolfgang Jung und Gerhard Müller, die beide für 55 Jahre SPD-Treue geehrt wurden. Wolfgang Wilhelm ist seit 50 Jahren SPD-Mitglied und dafür erhielt er auch die goldene SPD-Ehrennadel. Karl-Heinz Hoffmann und Jürgen Diehl besitzen das SPD-Parteibuch seit 45 Jahren und Elmar Schneider seit 40 Jahren.