Mit Offenheit überwinden Schüler Grenzen

Neunkirchen · Unter dem Motto „Grenzen überwinden“ pflegt die Neunkircher Ganztags-Gemeinschaftsschule seit über fünf Jahren ein Schul-Partnerschaftsprojekt mit dem Gymnasium Nr. 17 in Tscherkessk. Die Stiftung Villa Lessing würdigte unlängst dieses Engagement mit dem Toleranzpreis.

Die Ganztags-Gemeinschaftsschule (GGS) Neunkirchen hat - wie von der SZ bereits gemeldet - den Toleranzpreis der Stiftung Villa Lessing verliehen bekommen. Die Stiftung würdigt mit dem 1500 Euro dotierten Preis die Partnerschaft mit dem Gymnasium Nr. 17 in der Hauptstadt der russischen Kaukasus-Republik Karatschai Tscherkessien, wie es in einer Pressemitteilung der Schule heißt (siehe "Hintergrund"). Die Schulpartnerschaft zwischen der Ganztags-Gemeinschaftsschule Neunkirchen und dem Gymnasium Nr. 17 in Tscherkessk läuft schon seit über fünf Jahren. Entstanden ist sie dadurch, dass Projektleiter Ralph Schmidt neben Englisch auch Russisch unterrichten kann und in der West-Ost-Freundschaftsgesellschaft aktiv ist. Diese Gesellschaft hat die ersten Kontakte vermittelt. Begünstigt wurde die Partnerschaft dadurch, dass es an der Ganztags-Gemeinschaftsschule Neunkirchen viele Schülerinnen und Schüler mit russischem Migrationshintergrund gibt.

Das Partnerschaftsprojekt steht unter dem Motto "Grenzen überwinden". Projektleiter Ralph Schmidt erläutert: "Grenzen überwinden bedeutet für die beteiligten Schulen, nicht nur in andere Länder zu fahren und fremde Kulturen kennenzulernen, es bedeutet auch, aufgeschlossen zu sein, Vorurteile zu hinterfragen, Anderssein zu akzeptieren und mit Unterschieden klarzukommen."

Freundschaften sind entstanden

Zwischen den am Austausch beteiligten Schülerinnen und Schülern sind Freundschaften entstanden, die sich über Internet und Facebook-Kontakte über Jahre fortsetzen. Die Jugendlichen aus Neunkirchen haben vieles über Russland erfahren, über das politische System, über die Vielvölkergemeinschaft im Kaukasus, die verschiedenen Religionen, die zumindest in Karatschai/Tscherkessien friedlich miteinander leben. Ralph Schmidt: "Besonders vor dem Hintergrund des aktuellen Ukraine-Konfliktes war es wichtig, auch die russischen Sichtweisen kennenzulernen. Es kam immer wieder zum Gedankenaustausch und zur gegenseitigen Respektierung der jeweiligen Sichtweise. Alle Beteiligten sind in Bezug auf Toleranz ein Stück weiter gekommen." Diesen Aspekt hoben auch die Juroren in ihrer Laudatio hervor.

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HintergrundDer Preis wird vergeben für vorbildliche, Toleranz demonstrierende und tolerantes Denken fördernde Verhaltensweise und Projekte von einzelnen Schülerinnen und Schülern, Schülergruppen und ganzer Schulklassen. Die Entscheidung liegt bei einer Jury, der Vertreter des zuständigen Ministeriums, des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, der Landeselternvertretung, der Landesschülervertretung, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie der Villa Lessing angehören. red

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