Mit Herz und Verstand verwaltet

Illingen-Uchtelfangen. 1976 war Willi Dieckmann aus Hosterhof gerade mal 23 Jahre jung, aber alt genug, um als mit Abstand jüngster Presbyter ins Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Uchtelfangen gewählt zu werden. Nach nunmehr 36 Jahren im Amt, davon viele Jahre als Finanzkirchmeister, ist der Kirchenmann jetzt nicht mehr im Presbyterium vertreten

 Willi Dieckmann gehörte 36 Jahre lang dem Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Uchtelfangen an. Foto: Andreas Engel

Willi Dieckmann gehörte 36 Jahre lang dem Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Uchtelfangen an. Foto: Andreas Engel

Illingen-Uchtelfangen. 1976 war Willi Dieckmann aus Hosterhof gerade mal 23 Jahre jung, aber alt genug, um als mit Abstand jüngster Presbyter ins Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Uchtelfangen gewählt zu werden. Nach nunmehr 36 Jahren im Amt, davon viele Jahre als Finanzkirchmeister, ist der Kirchenmann jetzt nicht mehr im Presbyterium vertreten.Mit seiner Berufung trat er gewissermaßen die Nachfolge seines 1972 verstorbenen Vaters Friedrich Dieckmann an. "Ein paar Monate musste ich damals aber noch warten, bis ich das Mindestalter von 23 Jahren erreicht hatte", erinnert sich Dieckmann heute. Der damalige Pfarrer Günter Mees hatte ihn gefragt, ob das Amt im Selbstverwaltungsgremium der Kirchengemeinde für ihn in Frage komme. "Ich konnte und wollte damals nicht ablehnen", so Dieckmann. "Wie hätte man auch dem Pfarrer eine Absage erteilen können, der uns getauft, konfirmiert und getraut hat", sagen Dieckmann und seine Frau Inge.

Der gelernte Finanzbeamte und Leiter des Rechenzentrums beim Landesamt für Zentrale Dienste in Saarbrücken war zudem viele Jahre Mitglied im Finanzausschuss der Kreissynode.

In 36 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für die Kirchengemeinde ist viel geschehen. Rückblickend sei es eine überaus erfüllende Zeit gewesen. So war Dieckmann dabei, als am Gemeindehaus in Hosterhof der kleine Kirchturm für die hinterm Haus liegende Glocke errichtet wurde. Ebenso war er mit von der Partie, als der Kindergarten in Uchtelfangen erdacht, geplant und erbaut wurde. Bei den eher unangenehmen Ereignissen sei ihm besonders die umgestürzte Stützmauer unterhalb der Kirche in Uchtelfangen in Erinnerung geblieben, "die uns damals zahllose schlaflose Nächte beschert hat". Auch der Einbau der neuen Orgel ging nicht so reibungslos über die Bühne, wie es sich die evangelischen Gläubigen vorgestellt hatten. Die Experten hätten nämlich festgestellt, so Dieckmann, dass die Empore, auf der das Instrument platziert werden sollte, marode gewesen war. "Also mussten wir vorher die Empore in Ordnung bringen lassen." Ein weiterer wichtiger Abschnitt in der Biografie des Presbyters war die umfangreiche Renovierung des Gemeindehauses in Uchtelfangen. Das letzte große Projekt, das Dieckmann als Aktivposten begleitete, war der Ankauf und Abriss der beiden alten Häuser, die den Blick auf das Gotteshaus in Uchtelfangen versperrten. Nach einer Bilanz seiner Arbeit als Finanzkirchmeister befragt, antwortet Dieckmann: "Ich bin stolz darauf, dass wir zu meiner Zeit keinen einzigen Euro Darlehen aufnehmen mussten."

Mit Willi Dieckmann verließen Hermann Redweik, Werner Six und Gabi Wagner den "Rat der Ältesten", so die Übersetzung der aus dem Griechischen stammenden Vokabel "Presbyterium".

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