Als Fahrstrecke haben wir uns den Saarpfalz-Kreis ausgesucht. Vom Einstieg, nahe Einöd, auf dem Schwarzbach paddeln wir unter der A 8 und der B 423 durch und münden nach 800 Metern in die Blies. Diese schlängelt sich etwa 15 Kilometer durch die Bliesgau - von Ingweiler nach Blieskastel. Hier findet man die Blies noch in ihrem natürlichen Flussbett vor. Hinter jeder Flussbiegung zeigt sich uns ein neues Panorama.

Mal fließt die Blies ruhig und träge dahin, und dann plötzlich wird das Boot über kleine Stromschnellen getragen. Die Vegetation des Umfelds ist vielfältig, oft formen die ufernahen Bäume ein grünes Dach über die Blies und man fühlt sich wie auf einer Expedition am Amazonas, wie es im Fernsehen gezeigt wird. Vor Lautzkirchen kommen Kurven, die eine Flussbreite von mehr als 20 Metern ausmachen, und es kommt das Gefühl auf, man würde einen See befahren. Steile Uferhänge von über vier Metern verstärken das Szenario.

Die Blies in unberührter Natur bietet zahlreicher Flora und Fauna ein willkommenes Zuhause. Fische, wie Forellen, stehen flussaufwärts im Wasser. Störche, Reiher und Greifvögel sitzen auf den Bäumen oder ziehen in den Lüften ihre Kreise, Entenvögel landen oder starten auf dem Bliesgewässer. In den Abendstunden sind Bisamratten und Bieber an den Uferzonen zu beobachten. Die Farbenpracht der Insekten, wie Libellen und Schmetterlinge, findet kein Ende.

Die lautlose Fahrt mit unserem kleinen Boot wird nur von Vogelgesang begleitet. Wenn man solch schöne Naturerlebnisse vor unserer Haustür selbst einmal erleben möchte, ist allerdings Vorsicht und Fachkenntnis vorausgesetzt. Denn Wasser hat eine Kraft, die man nicht unterschätzen sollte. Wir ließen uns auf der Blies treiben und haben die Schönheiten dieser Tour intensiv aufgenommen. Hinter den neuen Bliesbrücke in Blieskastel gingen wir dann vor Anker.