Mission Müllsammeln war erfolgreich
Kreis Neunkirchen · Zahlreiche Bürger, darunter auch viele Flüchtlinge, waren am Samstag bei der Picobello-Aktion im Einsatz. Es gab auch etliche ungewöhnliche „Fundstücke“ wie Autoreifen, Elektrogeräte, Stühle und Unmengen Glasflaschen.
Was haben der Korea-Kampfsport-Verein Schiffweiler, der Jugendchor Jukis Spiesen-Elversberg, der Pensionärsverein Heinitz, der Bienenzuchtverein Eppelborn, die Jugendfeuerwehr Fürth, das Eichert-Racing-Team Illingen und die Wemmedswella Knausekäpp gemein? Sie alle haben die Umwelt am vergangenen Samstag um etliche Tonnen Müll erleichtert. Insgesamt waren im Landkreis am zweiten Picobello-Tag noch einmal 1000 Sammler unterwegs.
Beziffern, welche Mengen dabei zusammen kamen, konnte man in Illingen. "Hier wurden seit Freitag 7,3 Tonnen Abfall gesammelt", informierte Peter Rauber von der Gemeindeverwaltung. Zu den ungewöhnlicheren Funden der 700 Mitstreiter, darunter 40 syrische Flüchtlinge , zählten mehrere Kanister Altöl, Maler- und Lackiererfarben sowie Eternitplatten. Letztere fanden auch die Merchweiler Aktiven, dazu ein Waschbecken und diverse Autoreifen und Felgen. Die Stimmung unter den 70 Sammlern sei gut gewesen, teilte Christine Hoffmann vom Umweltamt mit. Einige Ausfälle gab es wegen Krankheit. Was die katholische Jugend Wemmetsweiler aber wieder ausglich, die bis 16 Uhr durchhielt.
So viele Sammler wie lange nicht waren in Ottweiler-Zentral unterwegs, freute sich Christoph Hassel vom Amt für Stadtentwicklung und Umwelt. Was wohl am guten Wetter lag. Insgesamt kam man am Samstag auf 80 Aktive, auch hier unterstützt von einigen Flüchtlingen. Am spannendsten war der Einsatz am teilweise abgelassenen Wingertsweiher, wo die Mitglieder des Angelsportvereins Unmengen Glasflaschen bargen. Der Wermutstropfen für Hassel: "Man schafft an so einem Tag ja längst nicht alles." Genau genommen sei Picobello ein Tropfen auf den heißen Stein.
25 große Müllsäcke wurden allein in Heiligenwald gefüllt, in Landsweiler-Reden zehn, dazu kamen größere Fundstücke wie ein Fahrradgestell. "Die Verschmutzung rund um die Klinkentalhalle und in den Grünflächen ist schon enorm", ärgerte sich Ortsvorsteher Holger Maroldt über die Verursacher.
Viele Jahre hatte die Bereitschaft, Müll zu sammeln, in Spiesen-Elversberg stetig abgenommen. Seit letztem Jahr aber steigen die Anmeldezahlen wieder, meldete Joachim Müller vom Ordnungsamt. An beiden Tagen beteiligten sich 214 Kinder und Erwachsene, mehr als das Doppelte im Vergleich zu vorher.
Etwa 80 Helfer waren in und um Eppelborn im Einsatz. Katja von Bünau, die die Aktion seitens des Umweltamtes betreute und selbst beim Nabu in den Auen mitsammelte, musste ihre Gruppe aufgrund eines Umweltalarms verlassen: Öl im Wiesbach, die Polizei ermittelt.
Über gute Resonanz konnte sich auch Thomas Haas von der Neunkircher Stadtverwaltung freuen. "Es kamen etwa 600 Leute, 70 mehr als angemeldet." Gefunden wurde "das Übliche": Autoreifen , Elektrogeräte , Stühle - und 160 kleine Schnapsflaschen. Besonderes Augenmerk lag auf den Einfahrtsachsen wie der Redener Straße, wo Massen an Verpackungsmüll aus den Autofenstern "entsorgt" werden. "Irre, was sich da in einem Jahr ansammelt." Ein Kompliment geht zum einen an die Einsatzleiter vor Ort, die Haas die Arbeit sehr erleichtern, zum anderen an die hoch motivierten Flüchtlinge : "Die waren nicht zu halten." Zur Belohnung gab's für alle den obligatorischen Imbiss: Würstchen mit oder ohne Schweinefleisch und Käsebrötchen für die Vegetarier.