Menschen in der Not helfen

Ottweiler. Ihre Arbeit lebt von Spenden, von Dingen, die andere ausrangieren und nicht mehr gebrauchen können. Was sie dann daraus machen, ist ideenreich, originell und garantiert in Handarbeit entstanden

 Das Christkind besuchte Hildegard Marwan von der Bastelgruppe "Basteln für die Lebenshilfe" in Ottweiler. Foto: Andreas Engel

Das Christkind besuchte Hildegard Marwan von der Bastelgruppe "Basteln für die Lebenshilfe" in Ottweiler. Foto: Andreas Engel

Ottweiler. Ihre Arbeit lebt von Spenden, von Dingen, die andere ausrangieren und nicht mehr gebrauchen können. Was sie dann daraus machen, ist ideenreich, originell und garantiert in Handarbeit entstanden.Die ehrenamtliche Bastelgruppe "Basteln für die Lebenshilfe", die Hildegard Marwan vor sechs Jahren ins Leben rief, verarbeitet Materialien jeder Art, die ihr gespendet werden. Acht Frauen im Alter von 53 bis 78 Jahren treffen sich immer donnerstags, um gemeinsam für einen guten Zweck zu basteln, häkeln, stricken und sticken. Der Erlös, den die Gruppe auf dem Oster- und Adventsbasar im Foyer des Krankenhauses in Ottweiler erzielt, geht an die Stiftung der Lebenshilfe im Kreis Neunkirchen: "Unsere Arbeit ist ehrenamtlich und gemeinnützig. Das erlaubt uns erschwingliche Preise", so Marwan. Insgesamt 30 000 Euro, die die Frauen erwirtschaftet haben, sind bereits Menschen mit Behinderungen zugutegekommen.

"Da ich seit über 30 Jahren Mitglied in der Lebenshilfe bin, lag es für mich nahe, dass ich mich engagiere, wo ich die Nöte kenne", sagt die 76-Jährige.

Allein für Weihnachten sind in diesem Jahr über 3000 Werke entstanden: Liebevoll gearbeitete Adventskalender, Holzwiegen, Hausschuhe, Patchwork-Nikoläuse und und und.

"Wenn wir zusammensitzen, dann haben wir immer ein Fest vor Augen, und alles, was dazu passt, wird gebastelt. Jeder kann seine Ideen und Fertigkeiten einbringen", so Marwan.

In diesem Jahr stand der Adventsbasar im Krankenhaus in Ottweiler unter dem Motto "Weihnachten gestern und heute": "Wir erinnern mit unseren Werken daran, wie man Weihnachten nach dem Krieg gefeiert hat", erzählt Marwan. Und so wurden wie früher alte Kugeln behäkelt oder Figuren aus Draht geformt und mit Perlen verziert.

Handarbeiten, die beim Adventsbasar nicht verkauft werden, werden in der Lebenshilfe-Boutique in der Wilhelm-Heinrich-Straße ausgestellt und verkauft. "Dank der Unterstützung des Bürgermeisters Hans-Heinrich Rödle haben wir diesen Geschäftsraum von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen, um mittwochs und samstags von neun bis 12 Uhr unsere Arbeiten zu verkaufen", sagt Marwan. Nach Weihnachten gönnt sich die Bastelgruppe dann eine kleine Pause, bis es im Februar mit den Vorbereitungen für den Osterbasar losgeht: "Die Gruppe ist zu einer fröhlichen Gemeinschaft zusammengewachsen, getragen von gemeinsamen Erlebnissen und im Bewusstsein, Menschen mit geistiger Behinderung zu unterstützen", meint Hildegard Marwan. bla

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