Meng kehrt zurück nach Ottweiler

Neunkirchen · Sören Meng verlässt mit dem Jahreswechsel das Neunkircher Rathaus. Der Noch-Sozialdezernent wird im neuen Jahr als Landrat ins Ottweiler Witwenpalais umsiedeln. Der Abschied von seinem Team falle ihm schwer, erzählt Meng. Das Dezernat aber sei gut aufgestellt.

 Wahlsieger Sören Meng (SPD) zieht zu Jahresbeginn als Landrat ins Ottweiler Witwenpalais ein. Foto: Andreas Engel

Wahlsieger Sören Meng (SPD) zieht zu Jahresbeginn als Landrat ins Ottweiler Witwenpalais ein. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Wenn Sören Meng darüber spricht, was er in den vergangenen sechs Jahren als Dezernent der Stadt Neunkirchen so alles gemacht hat, dann wechselt er beständig zwischen "ich" und "wir". Er sei ein Team-Spieler, räumt er fast entschuldigend ein. Auch wenn der Chef sagt, wo es lang geht, lassen sich seine Worte übersetzen, ohne eine gute Truppe geht eben nicht viel. Dessen ist sich der scheidende Beigeordnete bewusst, und deshalb verwundert es nicht, wenn er sagt: "Der Abschied von meinem Team hier fällt mir extrem schwer."

Als dritter Mann an der Verwaltungsspitze war Meng für das Standesamt, das Schul-, Kultur- und Sportamt sowie für das Amt für Soziale Dienste, Kinder, Jugend und Senioren verantwortlich. Im Januar wechselt er an die Spitze der Kreisverwaltung. Der Sozialdemokrat kehrt zurück, lässt sich auch sagen, denn vor der Zeit in Neunkirchen hat Meng 13 Jahre in Ottweiler gearbeitet, elf Jahre davon als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltungsebene. Die Kreisstadt habe 16 Jahre lang eine zentrale Bedeutung für ihn gehabt, erzählt er: "Ich war seit 1999 im Stadtrat." Er habe über die lange Zeit viele tolle Kolleginnen und Kollegen kennen gelernt, dann als hauptamtlicher Beigeordneter den Rat von der Verwaltungsbank aus weitererlebt.

Und auch wenn er es nicht ausspricht, wird in seinen Erläuterungen zu den Aufgaben des Dezernates schon deutlich, wie wenig ihm die Diskussion um eine Einsparung des Verwaltungsspitzenjobs schmeckt. Er übergebe ein geordnetes Haus, legt Meng dar. In seiner Amtszeit habe er alle Ämter mit neuen Leitungen besetzen dürfen, manche Einrichtungen auf den Weg gebracht und Neuerungen eingeführt.

Als Beigeordneter darf er Eheschließungen nicht mehr selbst vollziehen, dennoch war er bei rund 50 Trauungen als Trauredner dabei. Mit dem Neunkircher Zoo und der Stummschen Kapelle haben die Neunkircher heute besondere Orte, an denen sie den Bund der Ehe schließen können. Meng: "Wir haben gespürt, dass sich ein Wandel vollzieht und darauf reagiert." Im Übrigen empfinde er es als einen "ganz tollen und positiven Kontakt zum Bürger", bei Hochzeiten dabei sein zu dürfen.

Meng spricht im Rückblick auf seine Dezernentenjahre Baumaßnahmen an: Die neue Krippe in der ehemaligen Grundschule Hangard habe er genauso begleitet wie den Neubau der Kita Talstraße oder des Kinderbetreuungszentrums Steinwald. Einige Turnhallen galt es zu sanieren, auch das Freibad Wiebelskirchen. Er erzählt von der Zusammenführung von Hort und Grundschulen, dem Projekt der Gebundenen Ganztagsgrundschule am Stadtpark, deren Bau im kommenden Schuljahr fertig sein soll: "Sozialpolitisch ist das eine ganz wichtige Sache." Er erzählt von der "hervorragenden Zusammenarbeit" mit dem Neunkircher Sportverband. Den Neunkircher Triathlon und das Wagwiesenradrennen habe er mit aus der Taufe gehoben. Als Chef der Büchereien und des Stadtarchivs freut er sich besonders über die gute Resonanz, die der Neubau im ehemaligen Bürgerhaus gefunden hat. Und er erzählt über die vielen Dinge, die ein Sozialdezernent zu tun hat oder anstoßen kann. Mit ihm wurde demnach der Windelzuschuss und ein Willkommensschlafsack für Babys eingeführt, der Sozialbericht der Stadt auf den Weg gebracht, Sozialkaufhaus und Familienbüro eingerichtet. Meng erinnert zudem an das neue Juz in der Süduferstraße, den Dialog "Kirche - Stadt", die Kinoreihe mit anspruchsvollen Filmen, den Fonds "Neunkircher in Not", den er 2010 initiiert habe. Gerade das Sozialkaufhaus sei ihm sehr wichtig gewesen, sagt Meng, so wie er generell auf starke Hilfsstrukturen setze.

Für kurze Wege habe er in seinem Dezernat gesorgt, er sei immer ansprechbar gewesen - keine Frage, das würde sich der scheidende Chef für sein altes Team auch weiterhin wünschen.

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