Mehr gießen, weniger mähen

Kreis Neunkirchen · Die hohen Sommertemperaturen sorgten im Kreis Neunkirchen vielerorts für trockene Blumenbeete. Konsequenz: Die städtischen Gärtner mussten deutlich intensiver bewässern als in den Vorjahren. Die Rechnung ging dennoch auf.

Wasser , Wasser , Wasser : Das hatten angesichts der Rekordtemperaturen in diesem Sommer viele Grünflächen im Kreis Neunkirchen mehr als nötig. Wie der Landkreis mitteilt, mussten einige Gärtner Überstunden machen, um den Wasserbedarf von Rasenflächen und Blumenbeeten zu decken.

In Neunkirchen verteilte ein Tankwagen täglich 12 000 Liter Blieswasser auf die Pflanzkübel und Blumenbeete der Kreisstadt. Durch die Hitze setzte die Stadt nach eigenen Angaben in Furpach, Kohlhof, Ludwigsthal und an einigen Beeten in der Innenstadt zusätzlich Hydrantenstöcke ein. Auch in Ottweiler hatten die Gärtner des städtischen Bauhofs alle Hände voll zu tun. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, verschlang der Rasen am Sportplatz im Alten Weiher an heißen Tagen 50 000 Liter Wasser . Sommerblumen wie Geranien und Fuchsien hätten in der Hitzeperiode jeden zweiten Tag 4500 Liter Wasser gebraucht, Bäume und Sträucher etwa 3000 Liter. Höhere Personalkosten seien in Ottweiler trotz beachtlicher Wassermengen nicht entstanden. Denn die Trockenheit sorgte für weniger Mäharbeiten. So konnte einiges auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden. Auch in Schiffweiler seien Mäharbeiten wegen der Dürre nach hinten verschoben worden, berichtet Andreas Huwer, stellvertretender Bauhofsleiter in Schiffweiler. "Hätten wir in diesem Jahr nicht intensiver bewässert, wären die Pflanzen nicht mehr existent", sagt er. Dadurch, dass einige Mäharbeiten weggefallen seien, habe es auch dort keinen zusätzlichen Personalbedarf gegeben. In der Regel gibt es im Jahr zehn bis zwölf Mähgänge, in diesem Jahr seien es in Schiffweiler nur acht gewesen, sagt Huwer. Die Gemeinde teilt mit, dass in diesem Sommer für die Bewässerung der öffentlichen Grünanlagen und Beete pro Woche 20 000 bis 30 000 Liter Wasser verbraucht wurden. Das Wasser speist sich in Schiffweiler aus einer Regenwasserzisterne. "Es wurde ganz schön knapp. Wir mussten extra Wasser zuführen", sagt Huwer. Nachfüllen mussten die Gärtner auch auf Finkenrech in Dirmingen. Wie der Landkreis mitteilt, stehen zur Bewässerung der Grünflächen im Umwelt- und Freizeitzentrum zwei Bassins zum Sammeln von bis zu 235 000 Litern Regenwasser zur Verfügung. "Die Bassins wurden während der Hitzeperiode ungefähr drei Mal mit je 80 Kubikmeter Frischwasser nachgefüllt", erklärt der Landkreis schriftlich. Für Klaus Scheidt, Leiter des Bauhofs Merchweiler, hatte die extreme Hitze auch Vorteile: "Das Unkraut ist nicht so gewachsen wie sonst und wir mussten weniger mähen." Für die Technischen Werke, die in der Gemeinde Merchweiler für die öffentliche Bewässerung zuständig sind, sei die Rechnung deshalb aufgegangen. "Wir könnten sogar Geld gespart haben", vermutet er. Viel Wasser sei trotzdem geflossen: Vor allem für die frisch angelegten Beete am Rathaus in Wemmetsweiler oder die Ziergräser am nahegelegenen Kreisel.

Nur Illingen hat nach Angaben der Gemeindeverwaltung in diesem Jahr nicht intensiver bewässert als in den Vorjahren. Lediglich Neupflanzungen seien "etwas bevorzugt" worden. Um einige Anlagen kümmerten sich im Rahmen von Partnerschaften auch engagierte Bürger. Ansonsten habe die Gemeinde, wie es in einer schriftlichen Mitteilung heißt, "in Kauf genommen, dass die eine oder andere Ecke etwas unschön aussieht."

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