Männertausch im Zoo: Byebye Masala – hallo Unbekannter

Neunkirchen · . Masala ist weg. Der 26 Jahre alte Orang-Utan hat den Zoo am Freitag Richtung Belgien verlassen. Das hat der Tiergarten gestern mitgeteilt. Er lebte zuletzt mit fünf weiblichen Orang-Utans zusammen: Noah (32 Jahre), Struppi (elf Jahre), Rezeki (neun Jahre) und Surya (drei Jahre). Masala war als Achtjähriger 1999 zusammen mit der zehnjährigen Sitti nach Neunkirchen gekommen. Die beiden waren die Erstbewohner des damals neu gebauten Orang-Utan-Hauses. 2003 gab es Nachwuchs, das Baby starb. Wie auch das Interesse der beiden aneinander.

 Gemütlich in einer gepolsterten Transportkiste war Masala unterwegs nach Belgien. Foto: Andres/Zoo

Gemütlich in einer gepolsterten Transportkiste war Masala unterwegs nach Belgien. Foto: Andres/Zoo

Foto: Andres/Zoo

Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszucht-Programms (EEP) für Orang-Utans , an dem auch der Neunkircher Zoo beteiligt ist, tat eine Entscheidung not. Also schickte man Sitti nach München, sozusagen im fliegenden Wechsel kam von dort Affendame Noah mit ihrer zweijährigen Tochter Struppi. Dass Noah schwanger war, hatte man erst nicht bemerkt. In Neunkirchen jedenfalls freute man sich über den Neuzuwachs, taufte sie Rezeki. Masala und Noah kamen nicht so recht zusammen, lebten über drei Jahre durch ein Gitter getrennt. Als das Gitter fiel, zeigte sich: Masala mag offenbar auf jüngere Damen. Noahs Tochter Struppi wurde schwanger, Tochter Surya kam. Und fünf Jahre später war es erneut so weit: Dieses Mal schwängerte er die gerade neunjährige Rezeki.

Pflicht erfüllt, jetzt soll er dasselbe in Belgien tun. Der am 21. Januar 1991 in der Stuttgarter Wilhelma geborene Orang-Utan-Mann lebt künftig im belgischen Monde Sauvage Safari in Aywaille mit zwei Orang-Utan-Weibchen zusammen. Doch auch an die Neunkircher Damenkränzchen ist gedacht: Hier kommt unverwandte männliche Gesellschaft aus einem anderen Zoo.

Masala, der 90 Kilo schwere Menschenaffe, war knapp drei Stunden unterwegs. Die Fahrt machte er in in einer mit Holzwolle gemütlich ausgepolsterten und sehr stabilen Transportkiste. Zuvor fand unter Narkose eine ausgiebige Gesundheitsuntersuchung statt, mit Blutabnahme. Eine Spezialistin von der Tierärztlichen Hochschule Hannover führte zusätzlich eine ausführliche Augenuntersuchung durch. Wie es heißt, hat er sich in Belgien bereits eingelebt.

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