Lösung für die Neunkircher Krebsberg-Aula

Neunkirchen · Immer schärfere Auflagen hinsichtlich Brandschutz und Versammlungsstättenverordnung hatten den Krebsbergern das Leben schwer gemacht. Selbst für schulinterne Veranstaltungen in der eigenen Aula mussten Sondergenehmigungen her. Jetzt naht die Lösung.

Die Schulgemeinschaft am Neunkircher Krebsberg-Gymnasium kann hoffen. Noch in diesem Jahr soll die Aula der Schule wieder uneingeschränkt als solche benutzbar sein. Das hat Thorsten Mischo, Amtsleiter für den Bereich Bautechnik des Landkreises Neunkirchen , im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt.

Im November 2014 musste die Aula vorübergehend für Veranstaltungen geschlossen worden (wir haben mehrfach berichtet). Auslöser waren Unklarheiten bezüglich neuer Brandschutzverordnungen und der Gültigkeit des Bestandsschutzes für die Hallen gewesen, was zu einer landesweiten Debatte geführt hatte. Ab 200 Personen greift die sogenannte Versammlungsstättenordnung.

Für den Krebsberg hatte die Diskussion zur Folge, dass auch für schulinterne Veranstaltungen mit mehr als 200 Teilnehmern Sondergenehmigungen bei der zuständigen unteren Bauaufsichtsbehörde (UBA) bei der Kreisstadt Neunkirchen beantragt werden mussten. Das soll nun ein Ende haben.

Der Kreis hat ein Brandschutzkonzept in Auftrag gegeben und die erforderlichen Maßnahmen , die sich daraus ergeben, mit der UBA abgestimmt. Dieser liegen, wie die Stadtverwaltung bestätigte, derzeit die Unterlagen zur Prüfung vor. "Es gab eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt", lobt Mischo.

Der Bestandschutz gelte so lange, bis eine konkrete Gefahr erkannt werde, so Mischo. Durch das jetzt erstellte Brandschutzkonzept und die darin formulierten Erfordernisse ergibt sich eine Notwendigkeit zum Handeln, die über den Bereich der Aula weit hinaus geht.

Für die Aula sind mehrere kleine Maßnahmen vorgesehen. "Das Brandschutzkonzept wurde für die gesamte Schule erstellt", so Mischo. Eine Einzelbetrachtung der Halle sei aufgrund der örtlichen und baulichen Gegebenheiten nicht sinnvoll. Das heißt aber auch, dass nicht nur in der Aula bauliche Veränderungen anstehen. Gerade einmal 40 000 Euro müssen in die Aula investiert werden. Es sollen Motoren an den Vorhängen angebracht werden, die im Brandfall dafür sorgen, dass der bereits installierte Rauch- und Wärmeabzug ordnungsgemäß funktionieren kann. Außerdem wird der Küchenbereich entfernt. Die Holztüren neben der Bühne und zum Treppenhaus der Schule müssen gegen Brandschutztüren ersetzt werden. Deutlich aufwändiger gestaltet sich die Umsetzung der Kernpunkte aus dem Brandschutzkonzept für die übrigen Gebäude des Schulkomplexes. Weitere 460 000 Euro sind veranschlagt. "Zwischen Fluren und Treppenhäusern müssen Brandschutztüren angebracht werden", erläutert Mischo. Außerdem müsse über geeignet Abzüge im Brandfall die Rauchfreiheit sichergestellt werden können. Insgesamt geht es um "hunderte Türen". Im naturwissenschaftlichen Neubau muss die Sammlung abgeschottet werden. Außerdem wird in Richtung Stadt ein weiterer Fluchtweg angelegt. Der mittlere Neubau erhält ebenfalls an der Nordseite eine Stahltreppe als zweiten Fluchtweg. "Dort gibt es bislang nur Stichflure", so Mischo. Neue Türen gibt es auch im Musikbereich und in den beiden Sporthallen der Schule. Auch hier werden neue Fluchtwege geschaffen. Weiter kleinere Maßnahmen betreffen die Abschirmung von Leitungswegen und Elektroverteilungen durch geeignete Verkleidungen oder Trockenbauwände. Das Gros der geplanten Änderungen soll in den Schulferien über die Bühne gehen.

"Durch die Maßnahmen kann die im Brandschutzkonzept erkannte Gefährdung abgestellt werden", erklärt Mischo. Deshalb sei auch davon auszugehen, dass die Halle nach der Umsetzung wieder uneingeschränkt als Versammlungsstätte durch die Schule genutzt werden könne.

Zum Thema:

HintergrundBrandschutzkonzepte werden von der Kreisverwaltung nach und nach für alle weiterführenden Schulen in dessen Trägerschaft erstellt. So lasse sich sicherstellen, dass bei anderen Maßnahmen , wie zum Beispiel energetischen Sanierungen oder der Umgestaltung von Innenräumen, sicherheitsrelevante Aspekte möglichst wirtschaftlich integriert werden können. spe

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