Lichter gehen noch lang' nicht aus
Neunkirchen · Seit 17 Jahren gibt es am ersten Adventswochenende den Adventsmarkt auf der Scheib. Das soll auch noch lange so bleiben. „Kein Ende absehbar“, sagt die evangelische Kirchengemeinde als Veranstalter.
Totgesagte leben lang. Das ist bekannt. Und demnach müsste der von der evangelischen Kirchengemeinde veranstaltete Scheiber Adventsmarkt noch viele, viele, viele Jahre weiterbestehen. Und das hat er auch vor. Ganz entgegen dem, was die Saarbrücker Zeitung aus nicht mehr nachzuvollziehenden Gründen gemeldet hatte, denken die Organisatoren keineswegs ans Aufhören und haben das auch nie getan. Baukirchmeister Kurt Ludwig und Weihnachtsmarkt-Organsiator Ralf Schwan geben gemeinsam mit den vier Pfarrern der evangelischen Kirchengemeinde - Bertram Weber, Christiane Rolffs, Britt Goedeking und Uwe Schmidt - im mit Plätzchen und Adventskranz heimelig adventlich anmutenden Gemeindehaus in der Heizengasse einen Überblick über das, was diesen Adventsmarkt am ersten Adventswochenende eigentlich so besonders macht. Seit 17 Jahren bereits gibt es den Scheiber Adventsmarkt. Entstanden ist er eigentlich, so erläutern sie, weil nach dem Umzug des Neunkircher Marktes auf den Stummplatz für die Vereine die Zeit zu lang und die Stände zu teuer waren. Deshalb hatten die beschlossen, sich zusammenzuschließen, taten dies mit der Schule auf der Scheib, dem Scheiber Bürgerverein und dem Schulförderverein und machten ihr eigenes Ding.
Seit 14 Jahren an der Kirche
Drei Jahre lang genoss man auf dem Schulhof der Scheibschule Gastrecht. Die Kirchengemeinde kam mit ins Boot. Seit 14 Jahren wird der Platz bei der gerade entwidmeten Friedenskirche für den Markt genutzt. Unter all den Märkten in Neunkirchen, bei denen die Kirchengemeinde wenn nicht selbst Veranstalter wie auf der Scheib und in Furpach, dann doch stark mit im Boot ist, hat der Scheiber Adventsmarkt seit Anbeginn eine ganz besondere Stellung. "Hier nehmen nur Vereine, öffentliche Institutionen, Kindergärten und Schulen teil", erläutert Schwan. Die Kosten des Marktes werden über die Tombola gedeckt. Das funktioniert so: Alle Teilnehmer geben je 20 Tombola-Gewinne ab, das ist quasi die Standgebühr. Da das aber längst nicht genügt - schließlich sind 600 Gewinne in den 3000 Losen versteckt - wird gesammelt, sozusagen von Tür zu Tür. 1500 Euro kommen so zusammen. "Damit sind die Kosten gedeckt", sagt Ludwig. Dass das System gut ankommt bei den Standbetreibern, das zeigen die Teilnehmerzahlen. "Über zehn sind es immer", sagt Goedeking. Es waren auch schon mal 17, in diesem Jahr nahmen zwölf Gruppierungen teil: Die Frauenhilfe der evangelischen Kirchengemeinde Scheib-Oberstadt; der Historische Verein Stadt Neunkirchen, der Förderverein Grundschule Steinwald, die Abteilung Turnen des TuS Neunkirchen , die Karnevalsgesellschaften Heijo Hopp - Die Scheib, Rote Funken, Daaler (Abteilung Juniorengarde) sowie Plätsch, die Gemeinschaftsschule Neunkirchen die freie Tanzgruppe Tanzbären und die Bastelgruppen Wollmäuse und Holzwürmer.
Wie eine große Familie
"Vor allem für die Karnevalsvereine ist der Markt eine wichtige Einnahmequelle", weiß Schmidt. Während die wichtige Vereinsausgaben damit bestreiten, spenden andere den Gewinn, wie beispielsweise die Holzwürmer (wir berichteten). Und auch der Gesamt-Erlös ist für den guten Zweck.
Die Besucher mögen den Markt. Das zeigen nicht nur die Massen, die dicht gedrängt vor allem in den Abendstunden kommen, wie Schwan mit Fotos belegt. "Sie mögen den Markt, weil wir alle eine große Familie sind, die Atmosphäre ist einfach stimmungsvoll." Geraume Zeit vorm Markt findet immer ein Treffen der Teilnehmer statt. Dort wird besprochen, wer was macht. So gibt es für die Besucher ein abwechslungsreiches Angebot. Auf jeden Fall wird der Markt weiterhin an der Friedenskirche stattfinden. "Das ist ja unabhängig von der Entwidmung", sagen die Pfarrer . "Und wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht mehr ginge, dann weichen wir vielleicht wieder auf den Schulhof aus", ergänzt Ludwig. Aber das steht zurzeit nicht zur Diskussion. Sicher ist nur eines: Der Scheiber Adventsmarkt ist alles andere als tot und hat nicht vor zu sterben. Plakate sind jedenfalls - "aus computertechnischen Gründen", sagt Schwan - schon mal bis zum Jahr 2025 gedruckt.