Leser-Reporter rettet kleinen Vogel

Wellesweiler. Es war am Nachmittag des Karfreitag, als ich mich im Wohnzimmer aufhielt. Plötzlich ein kurzes Klopfgeräusch an der großen Fensterscheibe, das ich nur zu gut kannte. War wieder einmal ein Vogel, trotz der schwarzen Warnsilhouette, dagegen geflogen? Ich schaute nach

Wellesweiler. Es war am Nachmittag des Karfreitag, als ich mich im Wohnzimmer aufhielt. Plötzlich ein kurzes Klopfgeräusch an der großen Fensterscheibe, das ich nur zu gut kannte. War wieder einmal ein Vogel, trotz der schwarzen Warnsilhouette, dagegen geflogen? Ich schaute nach. Da sah ich zunächst auch schon die kleine Stelle, an der ein Federchen an der Scheibe klebte, wo er angestoßen war. Und dann ihn am Rande des Balkongeländers kauern. Ich ging zu ihm hin, um ihn vorsichtig aufzuheben. Es war ein männlicher Buchfink mit leuchtenden Farben und er blieb, den Schnabel ein wenig geöffnet, ruhig in der Hand sitzen. Er war sicher etwas traumatisiert, da er aber den Kopf gerade hielt, hoffte ich, dass er keinen Schaden erlitten hatte und sich erholen würde. Ich wollte ihm dazu Zeit lassen und setzte ihn deshalb in ein kleines Bündel aus Küchenpapier in einem Plastik-Schüsselchen, welches ich mit einem Sieb abdeckte. Im Bereich des Heizkörpers stellte ich es auf dem Boden ab. Es dauerte vielleicht eine Dreiviertelstunde, als mich erfreulich anzuhörende Geräusche aufmerksam machten, so dass ich mein Buch zur Seite legte und nachschaute. Der Buchfink scharrte mit den Füßen, sein Kopf folgte meinen Handbewegungen und er versuchte, mit den Flügeln zu schlagen. Sollte ich ihm im warmen Zimmer noch ein wenig Ruhe gönnen? Oder ihn in den kalten Spätnachmittag, aber in die Freiheit, entlassen? Vorsichtig entfernte ich im Garten das Sieb. Sofort flog der Buchfink davon, zum nächsten Baum, ein paar Töne trillernd. Ob es sein Dankeschön war? Jedenfalls, bei dem Gedanken an ähnliche Begebenheiten in der Vergangenheit, die nicht so gut ausgegangen waren, ein Vorgang zum Freuen und zur Zufriedenheit. redDiesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Fritz Poppenhäger aus Wellesweiler. Sie haben auch Spannendes zu erzählen, sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles: per SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 5959800, Mails an leser-reporter@sol.de.

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