Kirchenladen „Momentum“ und die Verteilung des Geldes Vom Wert für die Großpfarrei Neunkirchen

Neunkirchen · Warum sich das Neunkircher „Momentum“ in der Fläche bekannt macht. Leitungsteam zeigt ein anderes Gesicht.

 Das „Momentum“-Leitungsteam (von links): Ute Wagner, Oswald Jenni, Jennifer Schmitt.

Das „Momentum“-Leitungsteam (von links): Ute Wagner, Oswald Jenni, Jennifer Schmitt.

Foto: Claudia Emmerich

Der Kirchenladen „Momentum“ auf der Bliespromenade lädt für den 7. März zu einem Kennenlerntag ein (siehe „Info“). Der fällt in eine Zeit vieler Fragezeichen, wie es mit dem angestoßenen, inzwischen erstmal auf Eis gelegten Reformkurs im Bistum Trier weitergeht. „Wir arbeiten auf der Reform-Grundlage“, unterstreichen im Gespräch mit unserer Zeitung Oswald Jenni, Ute Wagner und Jennifer Schmitt vom Leitungsteam. Ein Blick zurück: 2013 war der Kirchenladen als vom Bischof bezuschusstes Modellprojekt (Stichwort Citypastoral) eröffnet worden, getragen vom Dekanat Neunkirchen (katholische Kirche in Neunkirchen, Schiffweiler und Spiesen-Elversberg) und der Neunkircher Pfarrei St. Marien. Inzwischen ist der Kirchenladen ein Regelangebot. Das soll überführt werden in die neue „Pfarrei der Zukunft (PdZ) Neunkirchen“. Doch die Errichtung dieser Großpfarreien ist bis zum Urteilsspruch aus Rom über die Trierer Reform gestoppt.

Arbeiten auf der Reform-Grundlage heißt auch: „Wir gehen in die Fläche“. Der Raum in der Großpfarrei wird die bisherigen kommunalen Räume Neunkirchen, Schiffweiler und Spiesen-Elversberg um Ottweiler, Merchweiler und Teile Illingens erweitern. „Manche kennen das ,Momentum’, manche auch noch nicht, also wollen wir uns bekannt machen“, sagt Pastoralreferentin Ute Wagner. Das zeigt sich auch im aktuellen Programm. Motto: Alle aus dem neuen Raum sind einladen. So findet sich etwa zum Equal Pay Day (Internationaler Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern) ein Vortrag der Frauen der kfd Illingen & Neunkirchen. Das mit dem Bekanntmachen hat auch seine finanzielle Überlebens-Seite. Bis 2023 zahlt das Bistum Haushaltszuschüsse ans „Momentum“. In der Pfarrei der Zukunft, darauf weist Diakon Oswald Jenni hin, wird eine Synodalversammlung „Entscheidungsträger“ sein auch für die Fragen des Geldes und seiner Verteilung. Das „Momentum“ als „Ort von Kirche“, wie es begrifflich im Reformpapier heißt, müsse also überzeugen in seinem Wert für die Großpfarrei.

Was macht das „Momentum“ aus? „Vielfältig, Menschen zugewandt, kommunikativ“, bringt es Ute Wagner auf drei Punkte. „Spannend, innovativ“, sagt Jenni. „Menschennah, offener Raum, Ort des Ausprobierens“, charakterisiert Pastoralreferentin Jennifer Schmitt. Sie ist die „Neue“ im Team (siehe nebenstehenden Text).

Nach dem Weggang von „Momentum“-Mitinitiator Klaus Becker 2018 Richtung Generalvikariat und dem Intermezzo von Yvonne Uebel ist jetzt Jennifer Schmitt im August 2019 eingestiegen. Für die 42-Jährige aus Heusweiler ein bewusster Schritt. Nach zehn Jahren Jugend- und Schulpastoral war es Zeit für was Neues: „Ich bin quasi erwachsen geworden. Ich hab geschaut, was in dieser Umbruchsituation für mich passen könnte. Hier ist eine Stelle, die noch nicht so fest ist, der Zug fährt weiter.“ Die eine kommt, die andere geht: Ute Wagner (65) wechselt zum 1. Mai in den Ruhestand („mit vielen Ideen im Kopf“).

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