"Lebensturm" im Zoo bietet Unterschlupf für Igel und Co.

Neunkirchen. Kaum war die Wohnung im Erdgeschoss gemütlich eingerichtet, zog bereits der erste Mieter ein. Ein Igel hat es sich offenbar im "Lebensturm" im Neunkircher Zoo gemütlich gemacht, noch bevor die Schüler der Zoo-AG mit den ehrenamtlichen Helfern ihr Projekt der Öffentlichkeit präsentierten

 Gerhard Müller mit Schülern der Zoo AG vor ihrem selbstgebauten Lebensturm im Neunkircher Zoo. Foto: Thomas Seeber

Gerhard Müller mit Schülern der Zoo AG vor ihrem selbstgebauten Lebensturm im Neunkircher Zoo. Foto: Thomas Seeber

Neunkirchen. Kaum war die Wohnung im Erdgeschoss gemütlich eingerichtet, zog bereits der erste Mieter ein. Ein Igel hat es sich offenbar im "Lebensturm" im Neunkircher Zoo gemütlich gemacht, noch bevor die Schüler der Zoo-AG mit den ehrenamtlichen Helfern ihr Projekt der Öffentlichkeit präsentierten. Ein Pfleger habe den Igel beim Einzug beobachtet, erzählte Zoopädagoge Christian Andres den Schülern von der ERS Neunkirchen-Stadtmitte vor Ort. Ein besseres Zeichen, dass dieses ungewöhnliche Bauwerk seinen Zweck erfüllt, kann es nicht geben. Andres war es auch, der die Idee eines "Lebensturms" als Unterschlupf für heimische Tiere aus dem Zoo von Landau quasi mitbrachte. Zoodirektor Norbert Fritsch war einverstanden, die Idee mit der Zoo-AG des Vereins Pro Kids Neunkirchen in die Tat umzusetzen. Gerhard Müller, seit einigen Jahren ehrenamtlicher Leiter der Zoo-AG, kann stolz sein auf die Arbeit der elf Schüler zwischen 14 und 16.Seit den Sommerferien sind die Schüler jeden Montagnachmittag mit dem Bau beschäftigt gewesen, pünktlich vor Beginn der Herbstferien ist der Turm für Reptilien, Spinnen, Insekten, Amphibien, Vögel oder eben wohnungslose Igel fertig. Die Materialien kamen überwiegend vom Zoogelände, da sei sehr nachhaltig gearbeitet worden, so Andres. "Es ist ein tolles Projekt, das unsere anderen wie etwa das benachbarte Bienenhotel ergänzt." Der Neunkircher Zoo beherberge natürlich viele exotische Tiere, "aber die einheimische Fauna und Flora liegen uns auch am Herzen." Außerdem könne man mit dem Lebensturm den Besuchern zeigen, dass man mit wenigen Mitteln auch im heimischen Garten die Tiere unterstützen könne.

Bei der Präsentation des rund fünf Meter hohen Turmes, der oberhalb des Eselgeheges seinen Platz gefunden hat, waren neben den Schülern auch die freiwilligen Helfer der Zoo AG dabei. Heinz Schwarz, Jörg Ludemann und Günther Temple engagieren sich gerne in der AG und ermöglichen es so, dass die betreuenden Lehrer Luise Jakob und Jörg Nehren kleinere Schüler-Gruppen bilden können, die dann Gehege säubern, den Affen Futter schneiden oder die Ponys striegeln. "Das mach ich besonders gerne", verrät Vlora mit einem Lächeln. Mit ihren Mitschülerinnen Melek, Fabienne und Anna-Marie hat sie im Arbeitslehre-Unterricht unter der Anleitung von Peter Schramm die Insektenhäuser gebaut, die dann von Philipp, Sören, Dennis und Taulant vor Ort in den Turm eingebaut worden sind.

"Ich find's saugudd, dass schon ein Igel eingezogen ist", strahlt Taulant. "Der Bau des Lebensturms war eine echt gute Erfahrung für uns", ergänzt Dennis. "Wir haben als Team gearbeitet."

Auf einen Blick

Der Lebensturm bietet "Leben auf einem Quadratmeter". Vier Eckpfosten wurden aus haltbarem Eichenholz errichtet. Die vier Pfosten wurden auf sechs Etagen mit Latten und Hölzern zu einem quadratischen Turm fixiert und anschließend gefüllt. Dazu kommen die "Insektenhotels", die in der ERS Neunkirchen-Stadtmitte gebaut wurden. Der Lebensturm bietet Unterschlupf für Rotschwanz, Meisen, Wildbienen, Florfliegen, Käfer oder auch Igel. red

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