Lebensqualität und Selbstbestimmung sind das Ziel

Neunkirchen · In der Gebläsehalle hatten über 50 Mitwirkende ihre Stände aufgeschlagen, um sich als kompetentes Netzwerk im Kreis zu präsentieren. Von Hilfsmitteln für den Alltag bis hin zu speziellen Sportangeboten gab es viel zu entdecken.

Ganz schön wackelig ist dieses komische Ding auf dem man stehen muss. Eine Scheibe zum draufstellen, in der Mitte gelagert ansonsten frei beweglich. Auf dem Bildschirm vor einem erscheinen ein kleiner und ein großer Punkt. Der Kleine wird gesteuert, indem man das Gleichgewicht auf dem ungewohnten Untergrund verlagert. Ziel: Der kleine muss in den großen Punkt, der - wie sollte es anders sein, wenn man einen Trainingseffekt erreichen will - natürlich nicht still steht. Was klingt wie ein Spiel, hat einen ernsten Hintergrund. Physiotherapeutin Mareike Dachs aus Neunkirchen präsentiert an ihrem Stand unter anderem das beschriebene Trainingsgerät, auf dem sich das Gleichgewicht testen lässt. "Grundsätzlich werden zwei Arten von Gleichgewicht unterschieden", erklärt sie. Das statische (beim Stehen) und das dynamische (wenn man in Bewegung ist). Das Training, erklärt sie, ist besonders wichtig für Patienten mit Gleichgewichtsstörungen und dient der Sturzprophylaxe.

Das Angebot in der Gebläsehalle ist riesig. Von der kostenlosen Knochendichtemessung bis hin zu Freizeitangeboten für Senioren oder den Hausnotruf, den das DRK präsentiert.

Karla Thale hat gerade den Gleichgewichtstest absolviert. "Gar nicht so schlimm - wenn man so was zu Hause hätte, würde das bestimmt etwas bringen", resümiert sie. Mathilde und Friedrich Woll aus Stennweiler kommen gerade vom ersten Rundgang. "Wir haben uns schon Blutzucker und die Knochendichte messen lassen." Sie kämen jedes Jahr zum Infotag und seien froh, über die Vielfalt des Angebots.

Und genau die Vielfalt ist es auch, auf die die Veranstalter, die Leitstelle "Älter werden" im Kreis und das Seniorenbüro der Kreisstadt, setzen. Die Menschen sollen kommen und sich informieren - erfahren, welche Möglichkeiten und Hilfsmittel es gibt. Die 72-jährige Erna Thomas aus Furpach hatte jahrelang ihren kranken Mann gepflegt. "Jetzt bin ich hier und gucke auch für mich", erzählt sie. Sie habe sich auch schon verschiedene Wohnformen angeschaut. "Zurzeit wohne ich im vierten Stock, aber man wird ja nicht jünger."

Während die Caritas zu ihrem Demenzangebot berät - hier gibt es Gruppen und auch ehrenamtliche Arbeit zur Entlastung pflegender Angehöriger - fängt im Foyer der nächste Vortrag an. Im Foyer erholen sich Besucher vom ersten Rundgang bei einem Kaffee vor der Bilderausstellung "Neunkircher Erinnerungen". Andere informieren sich zum Beispiel beim Saarländischen Turnerbund über Sportangebote , lassen sich das Programm der Katholischen Familienbildungsstätte erklären oder erfahren mehr zum Thema Sicherheit für Senioren. Alles, so betonen die Veranstalter, für das eine Ziel: länger sicher und selbstbestimmt leben.

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