„Land(auf)schwung“ für den Kreis

Kreis Neunkirchen · Die erste Regionalkonferenz im Rahmen des kreisweiten Projekts Land(auf)schwung (LAS) machte Lust auf mehr. Denn im Centrum für Kommunikation in Spiesen gab es eine Menge Denkanstöße, die dazu beitragen können, den bevölkerungsmäßig schrumpfenden Landkreis Neunkirchen nach vorne zu bringen.

. Sein Institut für angewandtes Stoffmanagement, kurz IfaS, am Umweltkampus Birkenfeld hat zwar einen gewöhnungsbedürftigen Namen, dafür sind die Ansagen von Prof. Dr. Peter Heck umso klarer. Als einer der Akteure bei der Land(auf)schwung-Regionalkonferenz machte er deutlich, um was es geht: nicht über die Probleme wie Bevölkerungsschwund, Leerstände, verödende Dörfer und vereinsamende Senioren wehklagen, sondern bislang schlummernde Möglichkeiten ans Tageslicht holen. Wenn also beispielsweise der öffentliche Personen-Nahverkehr die Ansprüche der Leute im ländlichen Raum nicht erfüllt, müssen sich alle die zusammentun (heute sagt man "vernetzten"), die davon profitieren, wenn der Kunde/Patient/Gast zu ihnen kommen kann. "Und das am Besten auf der Basis von Elektro-Fahrzeugen", sagt Heck, dessen Instituts-Mitarbeiter Christoph Pietz und Pascal Thome in der Regionalen Entwicklungsagentur des Landkreises am Standort Reden tätig sind.

Minister zu Besuch

Auch dem saarländischen Umweltminister Reinhold Jost war die Regionalkonferenz mit Landrat Sören Meng einen Besuch wert. Denn der "ländliche Raum" liegt auch ihm am Herzen. Vertreten waren unter anderem die Verwaltungsspitzen der Kreis-Kommunen, gemeinnützige Verbände, Projekt-Akteure Kommunalpolitiker und - eher vereinzelt - auch interessierte Bürger.

Der Landrat freute sich, dass die Projekte (siehe Info) nach dem eher theoretischen Start von Land(auf)schwung im Vorjahr mittlerweile ans Laufen gebracht wurden. "Jetzt müssen wir die Menschen, die hier leben mitnehmen. Dann kommt Schwung in unseren Landkreis", so Meng. Deswegen sollen die vielfältigen Aktivitäten nun auch in allem Städten und Gemeinden des Kreises vorgestellt werden.

Bei der abschließenden Diskussion wurde klar, welch große Aufgabe es zu bewältigen gilt. Soll doch von der Jugend ("nur da können wir auf ein Geburten-Plus hoffen") bis zu den Senioren jede Gruppe mit Aufmerksamkeit bedacht werden. Wobei zurzeit noch die Vernetzung all derer, die jetzt schon Angebote machen, im Vordergrund steht. Nach dem Motto, es wird sehr viel gemacht im Kreis Neunkirchen , aber nicht jeder weiß davon. Klar ist auch, dass der Kreis Neunkirchen nicht nur intern die Kommunikation ankurbeln soll, sondern, dass auch "nach außen" Werbung gemacht werden muss.

13 Regionen machen nach einem aufwändigen Bewerbungsverfahren beim Bundesprojekt Land(auf)schwung mit. Der Nachbarkreis St. Wendel ist als zweiter Teilnehmer aus dem Saarland vom Bundesministerium ausgewählt worden.

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Auf einen Blick Mit acht Projekten beschäftigt sich der Kreis Neunkirchen im Rahmen von Land(auf)schwung, bis 2018 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert mit rund 1,5 Millionen Euro. Als Leitprojekte laufen Vitalregion (medizinische Versorgung als erster Gesundheitsmarkt und die Wellness- und Wohlfühlbranche als Gesundheitsmarkt werden vernetzt) und Welcome Center (Willkommenskultur für Neubürger und Fachkräfte). Auch das UpCycling-Center (Umwandlung von Rest- und Abfallstoffen in marktfähige Produkte) und Zukunftskapital (unternehmerische Unterstützung gemeinnütziger sowie ökonomisch orientierter Projekte, Einbettung einer Bürgerstiftung und einer Crowdinvesting-Plattform). Begonnen wurde auch mit Gesund und fit durch den Neunkircher Zoo (Bewegungsanreize werden geschaffen), mit Intelligent vernetzt im Landkreis Neunkirchen (alltagstaugliche Assistenzsysteme über Internet und Smartphone), Regionalmarke Neunkirchen (Förderung der heimischen Wirtschaft) und Häuser, vorher-nachher (gewitztes Leerstands-Management in Illingen. sl aufschwung-nk.de

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