Im Kreistag Neunkirchen abgelehnt Autokennzeichen OTW bleibt Geschichte

Neunkirchen · Auch Jahre nach dem ersten Antrag stimmte der Kreistag mehrheitlich gegen die Wiedereinführung eines OTW-Kennzeichens.

Mit den Stimmen der SPD- und der Linksfraktion hat der Kreistag am Donnerstag zum zweiten Mal einen Antrag der Stadt Ottweiler auf Wiederzulassung des früheren Kfz-Kennzeichens OTW abgelehnt. Die CDU-Fraktion und die beiden Mitglieder der AfD befürworteten den Antrag. Danach sollte der Landkreis beim zuständigen Verkehrsministerium beantragen, in den aktuellen Grenzen des Kreisgebietes neben dem NK-Kennzeichen auch das Altkennzeichen OTW führen zu können.

Für den Landrat ist das keine Option. Sören Meng von der SPD verwies darauf, dass ein Antrag bereits vor sieben Jahren im Kreistag keine Mehrheit gefunden hatte und sich zwischenzeitlich mit Ausnahme von Ottweiler alle Kreis-Bürgermeister gegen die Wiedereinführung von OTW ausgesprochen haben. Meng machte deutlich, dass das NK-Kennzeichen nach 45 Jahren seine Berechtigung hat und auch als Dachmarke für die Region gilt. „Längst ist das Kürzel NK identitätsstiftend für unseren Landkreis“, meinte der Kreisverwaltungschef. CDU-Fraktionschef Hans-Werner Backes bezweifelte, dass das Kennzeichen NK für ein Regionalmarketing notwendig ist. Selbst wenn der Kreis das so sieht, dürfe man den Ottweilern die Alternative OTW nicht verwehren. „Es geht einfach nur um die Einführung eines Wunschkennzeichens OTW im Landkreis Neunkirchen“, argumentierte Backes. Er wies zudem die Darstellung zurück, dass dadurch Mehrkosten entstehen. Stattdessen könne der Landkreis durch die zusätzliche Gebühr für ein Wunschkennzeichen sogar mit Mehreinnahmen rechnen.

SPD-Sprecher Willi Kräuter vertrat die Ansicht, dass man kein eigenes Kfz-Kennzeichen braucht, um sich mit Ottweiler zu identifizieren, ein Aufkleber erfülle den gleichen Zweck. „Wir werden einen Teufel tun“, sagte Kräuter weiter, „gegen den Beschluss fast aller Bürgermeister im Kreis eine Entscheidung zu treffen“.

Klaus-Hans Gerhardt von der CDU warf dem SPD-Fraktionschef daraufhin Kirchturmdenken vor und verwies darauf, dass der Landkreis Neunkirchen ja auch seinen Sitz in Ottweiler hat. Das veranlasste Manfred Schmidt von der Linksfraktion zu dem Vorschlag, die Kreisverwaltung nach Neunkirchen zu verlegen. Für den Kreisbeigeordneten war das Ganze ohnehin „eine unnötige Diskussion, denn wir haben wahrlich andere Probleme“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort