Kreis setzt ein Zeichen für fairen Handel

Kreis Neunkirchen · Der Kreis Neunkirchen will sich für gerechten Handel stark machen. Der Kreistag hat gestern Abend die Weichen gestellt, um in der internationalen Kampagne das Siegel eines „Fairtrade-Kreises“ zu bekommen.

 Fairer Handel ist mehr als Kaffee. Aber mit dem Kaffee geht es oft los, wenn sich Menschen mit dem Thema eines gerechten Welthandels auseinandersetzen. Foto: Daniel Naupold/dpa

Fairer Handel ist mehr als Kaffee. Aber mit dem Kaffee geht es oft los, wenn sich Menschen mit dem Thema eines gerechten Welthandels auseinandersetzen. Foto: Daniel Naupold/dpa

Foto: Daniel Naupold/dpa

Der Wunsch nach einem gerechten Welthandel findet zunehmend Freunde. Einige saarländische Kommunen haben sich schon der Fairtrade-Kampagne angeschlossen. Auf der Fairtrade-Städtekarte ist der Kreis Neunkirchen allerdings noch ein weißer Fleck. Das soll er nicht bleiben. Die Gemeinde Eppelborn steckt derzeit im Prozess der Anerkennung. Auch der Kreis Neunkirchen will ein Zeichen setzen und zum Fairtrade-Kreis werden. Der benachbarte Saarpfalz-Kreis ist es schon. Die Fraktion Freie/Piraten hat dazu gestern Nachmittag im Kreistag einen Antrag vorgestellt. Die Christdemokraten erweiterten ihn noch um den Gedanken, regionale Produkte mit in die Bevorzugung gerecht gehandelter Waren aufzunehmen. Der Kreistag stimmte geschlossen zu. Damit geht der Landkreis Neunkirchen jetzt in das mehrstufige Verfahren, das die Fairtrade-Kampagne zu einer Anerkennung vorschreibt.

Ute Maria Meiser, Fraktionsvorsitzende Freie/Piraten, erläuterte: "Unser Ziel ist es, mit dieser Kampagne den Markt für fair gehandelte Produkte zu vergrößern und gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Neunkirchen die Sorgen und Nöte der Menschen im globalen Süden näher zu bringen."

Beginn 1992

Der gemeinnützige Verein "TransFair" hatte 1992 damit begonnen, Produzenten und Kooperativen aus Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern. Es geht um Existenzsicherung, soziale Standards, Nachhaltigkeit, Qualität und soziale Projekte, die unterstützt werden. Die Bauern beschließen dabei eigenverantwortlich, welche Projekte ihnen wichtig sind. Die Kampagne Fairtrade-Town verlangt Interessenten des Siegels ab, fünf Kriterien zu erfüllen. Dabei steht der Beschluss des jeweiligen Gremiums, wie ihn der Kreistag gestern gemacht hat, am Anfang. Dann muss die Verwaltung eine Steuerungsgruppe ins Leben rufen, die alle weiteren Aktivitäten koordiniert und das Einhalten der Kriterien überwacht. Danach geht es um Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die fair gehandelte Produkte vertreiben, das Ausweiten auf weitere Institutionen und Bildungsangebote, die das Thema voranbringen. Hinzu kommt Öffentlichkeitsarbeit. Die Fraktion Freie/Piraten hat auch angeregt, die Arbeitsgruppe Landaufschwung einzubinden, damit auch deren Aktivitäten in das Thema einfließen.

Idee einer Regionalmarke

Landrat Sören Meng sagte, es gehe vor allem um das Schaffen von Bewusstsein. Ihm persönlich schwebe in diesem Zusammenhang eine "Regionalmarke Landkreis Neunkirchen " vor. Er erinnerte auch an die Diskussion um den Milchpreis. Meng: "Wir sind gut beraten, wenn wir ein Zeichen setzen."

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