Krebsberg-Gymnasiasten bringen Bildungsminister Kunst näher

Neunkirchen · Bildende Kunst ist für viele nur ein lästiges Nebenfach. Die Schüler des Krebsberg-Gymnasiums sehen das aber ganz anders. Für ihren Spaß an der kreativen Arbeit wurden sie jetzt mit einer Ausstellung belohnt.

 Nadja Lamhaoui (Bildmitte) und ihre Mitschülerinnen sind sichtlich stolz auf ihre Werke. Foto: Marija Herceg

Nadja Lamhaoui (Bildmitte) und ihre Mitschülerinnen sind sichtlich stolz auf ihre Werke. Foto: Marija Herceg

Foto: Marija Herceg

Eierschachteln zeichnen? Ihr Thema fanden Annika Siffrin und Andreas Hauser aus der Klasse 10 des Neunkircher Krebsberg-Gymnasiums zunächst eher belustigend. "Wir hatten keine Ahnung, dass die besten Werke ins Ministerium kommen", sagt die 16-jährige Annika und lacht. Sie und ihre Klassenkameraden haben für das Projekt auch Freizeit geopfert. Doch die Mühe hat sich gelohnt: Ihre Kunstwerke sind Teil der Ausstellung "GaK goes KuMi", die ab heute im saarländischen Bildungsministerium in der Trierer Straße zu sehen ist. Die Abkürzungen stehen jeweils für das Gymnasium am Krebsberg (GaK) und das Kultusministerium (KuMi).

"Es ist das erste Mal, dass wir so etwas organisieren. Wir wollen das Ministerium für die Schulen öffnen", sagt Kathrin Andres, die für Gymnasien zuständige Referatsleiterin. Über das Projekt freuen sich auch die drei Kunstlehrer am Gymnasium, die seit Jahren Kunstprojekte mit ihren Schülern realisieren. Unter den Arbeiten der Klassen fünf bis zwölf wählten Kunstlehrerin Stefanie Alles und ihre Kollegen die besten 150 Werke aus. In den beiden Fluren im Erdgeschoss des Ministeriums treffen knallbunte Comics auf präzise Bleistiftzeichnungen, schrille Pop-Art-Werke auf Landschaftsmalerei, und Albrecht Dürer auf Leonardo da Vinci.

Das Pilotprojekt entstand im vergangenen Jahr eher zufällig, als der Krebsberg-Schulleiter Rainer Stein-Bastuck die neuen Räumlichkeiten des Ministeriums besichtigte. Die Flure hätten ihn "unwillkürlich an ein Krankenhaus erinnert", sagte Stein-Bastuck gestern Mittag bei der offiziellen Eröffnung. Daraufhin schlug er vor, mit dem Talent seiner Schüler den "grauen Wänden" Farbe zu verleihen. Nun, nach einem Jahr, ist seine Bilanz eindeutig: "Ich bin ohne Ende stolz auf euch!"

Bildungsminister Ulrich Commerçon gab am Rande der Vernissage zwar zu, dass Kunst zu Schulzeiten "nicht so sein Ding" gewesen sei. Der Kunstunterricht habe sich aber "sehr gewandelt", hin zu einem Fach, das die Begabungen aller Schüler fördere. Von den Werken zeigte er sich sichtlich beeindruckt. "Ich hoffe, dass das auch an anderen Schulen Schule macht", sagte der Minister. Das könnte es in der Tat, denn alle Schulen im Saarland sind eingeladen, sich mit herausragender Kunst um einen Platz auf den Korridoren des Ministeriums zu bewerben. Die Werke aus Neunkirchen können noch bis Ende des Jahres bewundert werden.

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