Kreative Perspektiven dank der Kunstpunkte

Kreis Neunkirchen/Landsweiler-Reden. Daniel Wilhelm legt nochmal letzte Hand an sein Kunstwerk. Der 22-jährige ist sichtlich stolz auf seine Skulptur, die er in den letzten drei Wochen einem Stück Pfälzer Sandstein abgerungen hat. Die Steinplatten sind nun mit Eulen verziert, die gemeinhin als Symbol für Weisheit gelten

Kreis Neunkirchen/Landsweiler-Reden. Daniel Wilhelm legt nochmal letzte Hand an sein Kunstwerk. Der 22-jährige ist sichtlich stolz auf seine Skulptur, die er in den letzten drei Wochen einem Stück Pfälzer Sandstein abgerungen hat. Die Steinplatten sind nun mit Eulen verziert, die gemeinhin als Symbol für Weisheit gelten. Nicht etwa mit Maschinen, sondern Stück für Stück mit Hammer, Meißel und Feilen hat der begabte junge Mann den Stein bearbeitet. "Ich war sogar samstags freiwillig hier und habe weiter gearbeitet, weil es einfach so viel Spaß gemacht hat, die Skulptur wachsen zu sehen", so Wilhelm begeistert über seine Arbeit bei der Neuen Arbeit Saar (NAS)

"Das Kunstwerk ist auch was Besonderes, und es wird auch einen besonderen Platz erhalten", betont Holger Maroldt, der als Diplom-Soziologe bei der NAS die jungen Arbeitslosen betreut. Das rechteckige Relief wird heute offiziell dem Sozialgericht in Saarbrücken übergeben und dort im Eingangsbereich einen Stützpfeiler im neu renovieren Gebäude zieren.

Anleiter Bernd Sträßer betreut das Kunstpunkte-Projekt, mit der die jungen arbeitslosen Menschen im Landkreis Neunkirchen eine handwerkliche Grundausbildung erhalten sollen. "Wir fördern mit den Kunstprojekten auch die Kreativität und das eigenständige verantwortungsvolle Arbeiten" betont Sträßer. Die fertigen Arbeiten der Projektgruppe kommen den Kommunem im Landkreis Neunkirchen zugute, die nur die Materialkosten tragen müssen. So zieren beispielweise Wandbilder den Ortskern von Schiffweiler und das Freibad in Landsweiler-Reden. "Gefördert wird das Projekt Kunstpunkte vom Europäischen Sozialfond und den Jobcenter", betont Holger Maroldt.

Ins Gerichtsgebäude in der Saarbrücker Egon-Reinert-Straße kommt das Eulen-Relief auf Anregung von Jürgen Bender. Der kürzlich in den Ruhestand getretene Präsident des Landessozialgerichts ist auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der NAS. "Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, junge Arbeitslose aufzugeben; im Projekt Kunstpunkte werden sie gefordert und gefördert und bringen handwerklich und künstlerisch erstaunliche Ergebnisse hervor", erklärt Bender der SZ. Diese Leistung sichtbar zu machen und anzuerkennen, stehe einem Gericht gut an, begründet er seinen Wunsch. Auch einen Sponsor zur Finanzierung der Material- und Montagekosten hat er gewonnen.

Während Daniel Wilhelm noch zum letzten Mal das Eulen-Relief vor dem Abtransport nach Saarbrücken prüft, liegen schon die Pläne für das nächste große Projekt auf dem Tisch in der Freiluftwerkstatt in Reden. Aus einem fast drei Meter hohen Sandsteinblock wird ein Förderturm entstehen, der dann später als siebte Themen-Skulptur den Erlebnispfad der Gemeinde Schiffweiler erweitern wird.

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